Mitteilungsvorlage - 2021/0341

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Beratungsfolge

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Sachlage:

Das „Handlungskonzept zur Gestaltung und Stärkung sozialer Lebenslagen, von Teilhabeprozessen sowie sozialer Infrastruktur“ benennt u. a. folgende Handlungsfelder:

  • Gesellschaftliche und soziale Teilhabe und Versorgung älterer Menschen gestalten“,
  • Sozialräume und Zielgruppen im Sinne von Armutsprävention stärken“.

Gemeinsame Zielsetzung in diesen Handlungsfeldern ist es u. a., das Gesundheitsverhalten und die Gesundheitsverhältnisse als zentrale Gelingensfaktoren für ein selbstbestimmtes Leben im Alter nachhaltig auf sozialräumlicher wie auf kommunaler Ebene zu fördern (vgl. SV-Nr.: 2019/320).

 

Vor diesem Hintergrund hat die Verwaltung Anfang 2020 gemeinsam mit den Kommunen das Kompetenznetz ‚Gesundheitsförderung im Alter ins Leben gerufen. Der Auf- und Ausbau des Netzwerkes wird durch die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) im Rahmen der Initiative „Im Alter IN FORM“ begleitet. Parallel hierzu ist die Initiative in drei Pilotkommunen (Baesweiler, Herzogenrath und Stolberg) aktiv.

 

Neben Informationen zu  aktuellen und zielgruppenrelevanten Themen, tauschen sich die Akteur_innen aus den städteregionalen Fachämtern (Amt für Inklusion und Sozialplanung, Amt für Soziales und Senioren, Gesundheitsamt) sowie aus den Bereichen Kommunalverwaltung, Gesundheitssektor, Wohlfahrt und Wissenschaft zu eigenen Projekten und Good Practice-Beispielen aus und entwickeln ein gemeinsames Vorgehen zur quantitativen sowie qualitativen Verbesserung der Angebotspalette. In diesem Kontext fand auch im Oktober 2020 die Fachtagung „Gesundheitsförderung und soziale Teilhabe älterer Menschen aktueller denn je!“ der BAGSO in Kooperation mit der StädteRegion und den Modellkommunen statt.

 

Zur Unterstützung und Umsetzung der Ziele des Kompetenznetzes bedurfte es komplementär der Erschließung von Finanzmitteln. Hier konnte die Verwaltung Ende 2020 erfolgreich einen Projektantrag im „Kommunalen Förderprogramm des GKV-Bündnisses für Gesundheit für die Förderung zielgruppenspezifischer Interventionen in der lebensweltbezogenen Gesundheitsförderung und Prävention“ des Zusammenschlusses der gesetzlichen Krankenkassen (GKV-Bündnis) platzieren. Für die Jahre 2021 bis 2023 stehen damit Fördermittel i. H. v. 30.000 €/jährlich für gesundheitsförderliche Maßnahmen für die Zielgruppe „Ältere“ zur Verfügung. Entsprechende Mittel für Ideen und Ansätze können dabei sowohl von den im Netzwerk aktiven Kommunen als auch der StädteRegion in Anspruch genommen werden. Koordiniert und inhaltlich begleitet wird das Projekt mit dem Titel „Stärkung kommt von stärken“ vom Amt für Inklusion und Sozialplanung.

 

Gemäß des gemeinsam mit den Akteuren des Kompetenznetzes ausgearbeiteten Antrages sind die umzusetzenden Maßnahmen einem der folgenden Bausteine zuzuordnen:

 

Baustein 1: Gesundheitsressourcen und -potenziale in und mit (benachteiligten) Quartieren und ihre Bewohner_innen stärken

Maßnahmen in diesem Baustein sollen insbesondere einen räumlichen Schwerpunkt haben und mit Blick auf gesundheitsförderliche Aktivitäten und präventiv ausgerichteten Angeboten abzielen auf:

 Sensibilisierung für gesundheitsförderndes Verhalten und Verhältnisse

 Durchbrechen von sozialer Isolation und Vereinsamung

 Stärkung der Zielgruppe als aktive Gestalter von Verhalten und Verhältnissen in ihrem Umfeld

 Auf- und Ausbau von Niederschwelligkeit und Brückenfunktion zu bestehenden gesundheitsförderlichen Strukturen im erweiterten Umfeld.

 

Baustein 2: Gesundheitsförderung als Querschnittsaufgabe durch Neuausrichtung und/ oder Weiterentwicklung bestehender Angebote und Strukturen verankern

Maßnahmen in diesem Baustein sollen insbesondere auf kommunaler Ebene abzielen auf:

 Erweiterung des Portfolios und der Angebotsstruktur entlang der diversifizierten Bedarfe der Älteren im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention

 Gezielte Einbindung bisher nicht erreichter älterer Menschen (insbesondere solcher in sozial benachteiligten Lebenslagen und/oder ältere Menschen mit Zuwanderungsgeschichte).

 

Baustein 3: Gesundheitsbezogene Vernetzung fördern

Maßnahmen in diesem Baustein sollen insbesondere auf kommunaler Ebene abzielen auf:

 Erhöhung des Bekanntheitsgrades bestehender Angebote/Akteure im Bereich Gesundheit

 Ausbau der Vernetzung untereinander (sektorenübergreifend)

 Etablierung und Stärkung von (Selbst-)Hilfenetzwerken (u. a. im Bereich der seelischen/psychischen Gesundheit).

 

Baustein 4: Experimentierwerkstatt

Innovative Ideen und Herangehensweisen, die der Zielsetzung des Gesamtvorhabens dienen, aber zu den o. g. Bausteinen nicht kompatibel sind.

 

Aktuell liegen r dieses Jahr erste kommunale Anträge aus Baesweiler, Herzogenrath und Stolberg vor, die die Netzwerkbildung vor Ort und die Arbeit mit der Zielgruppe stärken sollen. Im Mittelpunkt stehen Schulungen von ehrenamtlich Tätigen im Bereich der Bewegungsangebote, aktivierende Initiativen im Themenfeld der gesunden Ernährung, niederschwellige Begegnungsangebote für Ältere sowie der Aufbau und die Ausgestaltung digitaler Teilhabemöglichkeiten. Zudem gibt es konkrete Planungen für ein städteregionales Vorhaben, das die städteregionsweit tätigen Seniorenlotsinnen und -lotsen in ihrer aktivierenden und präventiv ausgerichteten Arbeit stärken soll. Die beantragten und geplanten Maßnahmen sind den Bausteinen 1 und 2 zuzuordnen. Mit ihrer Umsetzung soll ab Juni 2021 begonnen werden.

 

Finanzielle Auswirkungen:

 

Die Abwicklung erfolgt im Rahmen der vom Städteregionstag bei der Verabschiedung des Haushalts 2021 bereitgestellten Mittel von insgesamt 30.000 €, davon 24.000 € Sachaufwendungen im Sachkonto 543962 und 6.000 € Personalaufwendungen bei gleichzeitiger Veranschlagung von 30.000 € Zuwendung im Produkt 05.03.06 „Sozialplanung“.

 

Die Verwaltung bittet um Kenntnisnahme.

 

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Im Auftrag:

gez. Dr. Ziemons

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