Beschlussvorlage - 2021/0278
Grunddaten
- Betreff:
-
Fortsetzung des Pflanzprogramms der StädteRegion Aachen - weitere 1.000 Bäume auf städteregionalen Flächen - Antrag der SPD-Städteregionstagsfraktion vom 15.04.2021
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- A 70 - Umweltamt
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Ausschuss für Umwelt, Klima und Mobilität
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Vorberatung
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27.05.2021
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Erledigt
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Städteregionsausschuss
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Entscheidung
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17.06.2021
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Sachlage:
Zur Fortsetzung des Programms „1000 Bäume auf städteregionalen Grundstücken“ (ehemaliger Antrag der SPD-Städteregionstagsfraktion v. 26.11.2019 und Beschluss des Städteregionstages v. 12.12.2019 – SRT 2019/0572) beantragt die SPD-Städteregionstagsfraktion, die Verwaltung mit der Pflanzung weiterer 1000 Bäume zu beauftragen (Anlage: Antrag vom 15.04.2021).
Außerdem bittet die SPD-Städteregionstagsfraktion die Verwaltung darum, ein Planungs- und Realisierungskonzept zur Umsetzung der Baumpflanzungen vorzulegen.
Im Rahmen des Auftrages zu den ersten „1000 Bäumen auf städteregionalen Grundstücken“ (Beschluss SRT v. 20.12.2019) wurden in der Pflanzperiode Frühjahr 2021 auf neu erworbenen Ackerflächen durch die StädteRegion Aachen die ersten Gehölzpflanzungen durchgeführt (auf zwei Grundstücken in Alsdorf und auf einem Grundstück in Baesweiler). Insgesamt wurden mittlerweile 770 einheimische Laubbäume und 600 Sträucher gepflanzt. Zusätzlich wurden auf den Flächen der Gehölzpflanzungen Wildwiesen angelegt und Feuchtbiotope wiederhergestellt. Mit der Pflanzung von Bäumen werden nicht nur Ziele des Klimaschutzes verfolgt, sondern es sollen auch vielfältige naturnahe Lebensräume geschaffen werden, die auch die heimische Insektenfauna im Fokus haben. In diesem Sinne entwickelt die StädteRegion im Rahmen dieses Programms kombinierte Wald-Gebüsch-Wiesen-Biotope.
Planungs- und Realisierungskonzept
Standortwahl
Der überwiegende Teil der städteregionalen Flächen besteht aus Offenlandbiotopen, auf denen über eine extensive Grünlandpflege artenreiche Blühwiesen als Biotopziel entwickelt werden, um die Artenvielfalt zu erhalten bzw. zu entwickeln (politisches Ziel: Förderung und Schutz der Insekten). Auf diesen Flächen können nur begrenzt Bäume gepflanzt bzw. Gehölzstrukturen zusätzlich geschaffen werden. Im Zuge des Umbaus von Waldflächen (Nadelforst zu Laubwald bzw. Umbau der Fichtenkalamitätsflächen) und bei der ökologischen Aufwertung von Ackerflächen ist erst die Pflanzung einer größeren Zahl von Laubbäumen möglich und sinnvoll.
Für weitere Gehölzpflanzungen in größerem Maßstab ist deshalb der Kauf zusätzlicher Flächen erforderlich.
Verschiedene Grundstücke der StädteRegion Aachen wurden schon bepflanzt bzw. stehen schon für Pflanzungen zur Verfügung. Der Kauf mehrerer Grundstücke im Wurmtal liegt zurzeit den politischen Gremien zur Entscheidung vor. Bei weiteren Grundstücken erfolgen zurzeit Kaufverhandlungen.
- Alsdorf zw. Bergsenkung Surenpley und Nordfriedhof
Entwicklung von Baumreihen entlang der Grenzen, Gehölzstreifen incl. Sträucher, Blühstreifen und -wiesen, Wiederherstellung Stillgewässer
Anfang 2021 erfolgt
- Alsdorf nördlich Neuweiler
Entwicklung von Baumreihen entlang der Grenzen, Gehölzstreifen incl. Sträucher, Blühstreifen und -wiesen, Wiederherstellung Stillgewässer
Anfang 2021 erfolgt
- Alsdorf zw. Ofden und Broicher Mühle
Erweiterung Waldfläche mit ökologischer Waldrandgestaltung und vorgelagerter Wiesenfläche
Anfang 2021 erfolgt
- Alsdorf Ottenfelder Allee
Erweiterung der Waldfläche mit ökologischer Waldrandgestaltung
Geplant
- Baesweiler Altmerberen
Entwicklung von Laubwald auf Fläche mit abgestorbenen Fichten (Kalamitätsfläche durch Borkenkäferbefall)
Geplant
- Herzogenrath zw. Ruif und Reifeld
Entwicklung von Laubwald auf Teilflächen mit absterbenden Fichten
Geplant
- Herzogenrath Wurmtal östl. Kohlscheid
Entwicklung bach- und wegbegleitender Gehölzstrukturen
Geplant - Zurzeit polit. Entscheidung zum Kauf.
- Würselen südlich Schweilbacher Straße
Pflanzung Laub- und Obstgehölze, Entwicklung Wiesenfläche
Geplant - Zurzeit polit. Entscheidung zum Kauf.
- Monschau südlich Konzen
Grundstücke mit Quelle, Entwicklung Sumpfwiese, Pflanzung Gehölzstreifen entlang Grenze
Geplant - Zurzeit Kaufverhandlung.
Auf den oben aufgeführten Grundstücken wäre ausreichend Platz für die Pflanzung von insgesamt 2000 Bäumen.
Pflanzmaßnahmen
Im Rahmen der Aufträge „2000 Bäume“ sind folgende Pflanzmaßnahmen vorgesehen:
- Pflanzung von Gehölzen als Brutraum für zukünftige Saatkrähenkolonien, z.B. Reihen-/Gruppenpflanzung von schnellwüchsigen Schwarzpappeln,
- Ersatz von Fichtenkulturen durch Pflanzung einer artenreicheren Waldgesellschaft,
- Pflanzung von Gehölzen zur Entwicklung einer bachbegleitenden Weichholzaue (z.B. Kopfweiden),
- Bepflanzung neu erworbener Ackerflächen (Rand-, Gruppenbepflanzung),
- Ökologische Waldrandgestaltung aus Bäumen und Sträuchern,
- Pflanzung von Baumreihen/ Baumhecken entlang von Wegen,
- Entwicklung von Streuobstwiesen.
Die Pflanzungen sollen grundsätzlich mit blütenreichen Wiesen kombiniert werden.
In den nächsten Monaten erfolgt die Festlegung der genauen Pflanzflächen und der Zahl und Pflanzsortimente der Gehölze für die einzelnen Grundstücke.
Auswahl der Baumarten
Die Baumartenauswahl erfolgt nach folgenden Kriterien:
- Autochthone Baum- und Straucharten (in der Region heimische Gehölze)
- Berücksichtigung der Standortverhältnisse (Höhenlagen, Feucht- oder Trockenstandorte, Bodenverhältnisse)
- Artenauswahl nach letzten Erkenntnissen zur Robustheit und Klimaverträglichkeit
Für die Strauchpflanzungen werden ebenfalls autochthone Gehölze verwendet. Wenn Wiesen neu angelegt werden, erfolgt dies mit standortgerechtem Regiosaatgut.
Qualität der verwendeten Baumware
Bei den Baumpflanzungen werden Hochstämme, Heister und Forstware verwendet, um frühzeitig einen mehrstufigen Gehölzaufbau (wie im natürlichen Wald) zu fördern.
Pflanzzeitraum
Die nächsten Gehölzpflanzungen werden ab Herbst 2021 durchgeführt. Die StädteRegion bemüht sich, die geforderten 2000 Bäume bis Ende der kommenden Pflanzperiode Herbst-Frühjahr 2021/2022 in die Erde zu bringen.
Rechtslage:
Es handelt sich um eine freiwillige Aufgabe.
Personelle Auswirkungen:
Die Organisation zu den Pflanzmaßnahmen und Auftragsvergabe erfolgt mit vorhandenem Personal.
Finanzielle/bilanzielle Auswirkungen:
Zur Finanzierung der Pflanzung von 2 x 1000 Bäumen und der Pflege dieser Gehölze wurden im Produkt 13.04.01 „Landschaftsentwicklung und Artenschutz“ bei Sachkonto A/521162 „Maßnahmen des Natur- und Landschaftsschutzes“ bisher nur für das Jahr 2021 70.000 Euro eingestellt. Von den im Antrag der SPD-Städteregionstagsfraktion genannten 170.000 Euro in diesem Sachkonto stehen die 70.000 Euro für das Programm zur Verfügung, jährlich dort eingestellte 100.000 Euro sind anderweitig verplant. Die oben genannten, für die Baumpflanzungen erforderlichen Grundstückskäufe werden aus Haushaltsmitteln im Produkt „Landschaftsplanung“ unter dem Sachkonto 24103 „Zugänge Grund und Boden“ oder mit zweckgebundenen Ersatzgeldern finanziert.
Ökologische Auswirkungen:
Durch Pflanzung von Bäumen auf geeigneten Flächen einschließlich der weiteren ökologischen Aufwertung dieser Flächen durch Pflanzung von Sträuchern und Anlegung von Wildwiesen wird ein aktiver Beitrag zum Klima- und Naturschutz geleistet. Bäume binden das klimaschädliche Gas Kohlendioxid, filtern die Luft, senken die Temperatur, produzieren Sauerstoff, verbessern die Bodeneigenschaften wie das Speichern von Wasser und dienen dem Erosionsschutz. Darüber hinaus bietet die Anlage von vielfältigen Biotopen mit Bäumen, Sträuchern und Wiesen vielen unterschiedlichen Tier- und Pflanzenarten einen optimalen Lebensraum und wirkt vernetzend im Biotopverbund. Im Gegensatz zur artenarmen Flora und Fauna auf intensiv bewirtschafteten Äckern oder Fichtenmonokulturen fördert die Entwicklung dieser naturnahen Biotope die Artenvielfalt nachhaltig.
Im Auftrag:
gez.: Jücker
Anlagen
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(wie Dokument)
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