Beschlussvorlage - 2021/0313
Grunddaten
- Betreff:
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Umsetzung des Haushaltsbeschlusses "Corona bedingt erforderliche Unterstützung von Kulturschaffenden"; Antrag der CDU-Städteregionstagsfraktion und der GRÜNE-Städteregionstagsfraktion vom 04.05.2021
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- S 16 - Kultur
- Antragstellend:
- Mika-Helfmeier Dr., Nina
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Ausschuss für Schule, Bildung, Wissenschaft und Kultur
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Kenntnisnahme
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09.06.2021
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Beschlussvorschlag
Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss für Schule, Bildung, Wissenschaft und Kultur beauftragt die Verwaltung, die bereits erprobte und bewährte Praxis der Corona bedingten finanziellen Unterstützung von Kunstschaffenden in Form von EMA-Stipendien fortzusetzten und stimmt der in der Vorlage dargestellten Vorgehensweise zu.
Sachlage:
Erstmals wurde im vergangenen Jahr das Projekt „economy meets art“ (EMA) mit großem Erfolg in neuer Form durchgeführt. Im Vordergrund des 2009 gegründeten innovativen Projekts stand die interdisziplinäre Idee, eine nachhaltige Zusammenarbeit von Kunst, Wirtschaft und Wissenschaft voranzutreiben. Das solidarische und verantwortungsbewusste Handeln zur Eindämmung des Coronavirus erforderte im Jahr 2020 jedoch massive Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Kultur-, Unterhaltungs- und Bildungsveranstaltungen waren nur sehr eingeschränkt möglich. Dies traf besonders die freiberuflichen Kunst- und Kulturschaffenden und freien Kultureinrichtungen, die mittlerweile existenziellen Herausforderungen entgegenblicken. Daher war es wichtig, unser Engagement im Bereich des EMA-Projekts sowohl auf die gegebenen Umstände hin inhaltlich als auch in der Durchführung anzupassen. Der neue Ansatz sah als ein zentrales Auswahlkriterium die Berücksichtigung von Konzepten vor, die darauf abzielten, die gewachsene Kulturlandschaft zu erhalten und zugleich Publikum und Kulturschaffende gleichermaßen zu schützen. Die neue Ausrichtung in 2020 sah daher eine Förderung von verschiedenen kleineren Projekten – an Stelle der Vergabe eines einzelnen Preises - vor. So wurde das Projekt EMA sehr erfolgreich in 2020 durchgeführt: 16 verschiedene Projekte, die eine Stipendienvergabe an 36 Kulturschaffende der Region ermöglichte, konnten auf diese Weise unterstützt werden. Thematischer Schwerpunkt der Projekte war die Auseinandersetzung mit der Pandemie. Einige der Projekte werden diesen Sommer fortgeführt, die Finanzierung dieser Projekte ist aber bereits in 2020 erfolgt.
Die Situation für Kulturschaffende hat sich auch in 2021 nicht verbessert. Immer noch ist Kultur durch die massiven Einschränkungen nur sehr begrenzt erfahrbar. Daher besteht weiterhin dringender Bedarf darin, auch in diesem Jahr Kulturschaffende in der StädteRegion Aachen zu unterstützen. Die zur Durchführung des Projekts geplanten kommunalen Mittel sollen auch 2021 für die Realisierung einer Vielzahl kleiner und innovativer Projekte und Aktionen zur Verfügung gestellt werden.
Vor diesem Hintergrund schlägt die Verwaltung folgende Vorgehensweise vor:
Das EMA-Projekt soll nach bewährter Form auch in diesem Jahr wieder in zwei Phasen durchgeführt werden.
1) In der ersten Phase ist eine Fortsetzung des in 2020 gesetzten inhaltlichen Schwerpunkts in erweiterter Form vorgesehen. Aufgrund der Gegebenheiten ist eine neue Ausrichtung hin zu neuen Formaten notwendig. Dabei steht die Förderung konzeptioneller Arbeit im Vordergrund. Gerade heute ist es wichtig, dass neue, an die Pandemie angepasste Formate und Konzepte entwickelt werden, die im Folgenden in der StädteRegion präsentiert werden können. Es sollten besonders Bereiche angesprochen werden, die von den pandemischen Auswirkungen stark betroffen sind. Berücksichtigt werden sollen unterschiedliche Ansätze und Formate wie Lesungen, Konzerte, Theater etc., explizit auch das Erproben digitaler Interaktionstechniken und Ausloten neuer Veranstaltungsmöglichkeiten im virtuellen Raum. (Beispiele: Online-Konzerte, Online-Lesungen, digitales Theater oder auch Performances im Park, virtuelle Öffnung von Werkstätten mit virtuellen Mitmach-Angeboten, Online-Zeitschriften, virtuelle Ausstellung eines Fotografie-Kollektivs.)
2) In der zweiten Phase sollte – bei sinkenden Inzidenzzahlen - die Durchführung von kleineren Events mit eingeschränkten Besucherzahlen gefördert werden. Im Gegensatz zur ersten Phase soll ferner in der zweiten Phase der Schwerpunkt stärker auf die Erprobung und Durchführung neuer Land-Art-Projekte im öffentlichen Raum ausgerichtet sein. Das könnten beispielsweise festinstallierte Licht- oder Klanginstallationen oder Gestaltung von Flächen im öffentlichen Raum sein. Hier gilt es, neue Lösungen zu finden, wie ein kulturelles Erlebnis trotz Distanz angeboten werden kann, oder aber wie eine Performance auf die vorgeschriebene Distanz angepasst werden könnte.
Ablauf/ Zeitplan
Der Ablauf ist folgendermaßen geplant: In Kürze (zum 1.7.2021) wird eine erste Ausschreibung für professionelle Kunstschaffende veröffentlicht, sich mit einem eigenen Konzept für ein Projekt oder eine Aktion zu bewerben. Zwingende Voraussetzung ist, dass die Kreativen im Gebiet der StädteRegion Aachen gemeldet sind. Das temporär begrenzte Stipendium richtet sich an Künstler_innen der Sparten Film, Fotografie, Kleinkunst, Literatur, Musik, Performance und Theater.
Bei der Auswahl soll auch dieses Jahr die bewährte Praxis einer ausgewählten Jury der StädteRegion Aachen fortgeführt werden, die zeitnah und unbürokratisch die zu fördernden Projekte bewilligt. Die ausgewählten Antragsteller_innen erhalten von der Stabsstelle Kultur S 16 ein Stipendium, das mit einer pauschalen Einmalzahlung in Höhe von 500 € bis 2.000 € dotiert ist. Die individuelle Höhe richtet sich nach Finanzplan bzw. Kostenvoranschlägen, die im Rahmen der Antragstellung eingereicht werden.
Geplant sind zwei vierwöchige Ausschreibungen zum 1.7. und zum 15.8.2021. Alle Projekte sollen bis zum Jahresende abgeschlossen sein, wobei wir aufgrund der aktuell schwer einschätzbaren Situation auch eine mögliche Verlängerung nicht ausschließen wollen. Im Idealfall wird ein Sachstandsbericht zu den durchgeführten Projekten bis Dezember 2021 vorliegen. Einen ausführlichen Bericht über die Durchführung der Stipendien wird es in der ersten Ausschusssitzung 2022 geben.
Rechtslage:
Die Vergabe von EMA-Stipendien an die regionalen Kunstschaffenden ist eine freiwillige Aufgabe der StädteRegion Aachen.
Personelle Auswirkungen:
keine
Finanzielle/bilanzielle Auswirkungen:
Im Haushaltsplan 2021 wurden Mittel für eine Corona bedingt erforderliche Unterstützung von Kunstschaffenden in Höhe von 25.000 € eingestellt. Sie sind in der Haushaltsposition „531899 – sonstige Zuweisungen u. Zuschüsse“ enthalten.
Soziale Auswirkungen:
Die Vergabe von EMA-Stipendien an die regionalen Kunstschaffenden soll zur Aufrechterhaltung der regionalen Kulturlandschaft beitragen.
gez.: Dr. Grüttemeier
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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(wie Dokument)
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74,6 kB
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