Beschlussvorlage - 2018/0491

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Beschlussvorschlag:

Der Tourismus- und Kulturausschuss trifft folgende Entscheidungen:

 

  1. Er nimmt die Evaluation für das Jahr 2018 zur Kenntnis.
  2. Er beauftragt die Verwaltung, in enger Abstimmung mit dem AVV Maßnahmen zu entwickeln, um den Bekanntheitsgrad und die Nutzung des Angebots durch eine verbesserte Öffentlichkeitsarbeit zu erhen.
  3. Er beauftragt die Verwaltung, das bestehende Angebot im Rahmen der aktuellen radtouristischen Förderprojekte zu berücksichtigen und in enger Abstimmung mit dem AVV produktorientierte Erweiterungsmöglichkeiten zu prüfen.
  4. In der letzten Sitzung des Tourismus- und Kulturausschusses in 2019 soll eine weitere Evaluation vorgestellt werden.
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Sachlage:

 

Mit Schreiben vom 20.06.2018 haben die Städteregionstagsfraktionen CDU und Bündnis 90/Die Grünen beantragt, eine Evaluierung in Bezug auf die Auslastung des Fahrradbusses in der Radsaison 2018 vorzunehmen, darauf aufbauend Vorschläge zur (eu-)regionalen Erweiterung des Angebots zu skizzieren und Optionen einer Fördermittelakquise für die Schaffung solcher Angebote zu prüfen.

 

Wandern und Radwandern sind gerade im Naherholungsbereich, aber auch für die Aktiv-Urlauber NRWs dann besonders attraktiv, wenn statt des Autos die öffentlichen Verkehrsmittel genutzt werden können. Die StädteRegion Aachen verfügt mittlerweile zwischen Aachen, Herzogenrath, Alsdorf, Stolberg, Eschweiler, Langerwehe und Düren sowie den niederländischen Nachbarkommunen Landgraaf und Heerlen über ein gut ausgebautes Regionalbahnnetz mit mindestens stündlicher Vertaktung, das in allen Zügen ganztägig eine Mitnahme des Fahrrads ermöglicht. Viele Nahverkehrsge sind in diesem Zusammenhang bereits mit Mehrzweckabteilen für Rad und Radler ausgestattet und ermöglichen eine bequeme Fahrradmitnahme.

 

Die Anbindung des Südraums der StädteRegion Aachen ist ungleich schwieriger, da dort keine in Betrieb befindlichen Bahnlinien vorzufinden sind. hrend der Woche ist in den Bussen des AVV ein Radtransport nur in Randzeiten möglich. Eine Anreise mit dem ÖPNV inklusive Fahrradtransport während der Woche gestaltet sich daher entsprechend schwierig. Um Gästen und Tagesausflüglern zumindest an den Wochenenden ein Anreise mit dem ÖPNV zu ermöglichen, bietet der Aachener Verkehrsverbund (AVV) an Sonn- und Feiertagen das Angebot des „Fahrradbus Eifel“ an, der in den Sommermonaten (30. März bis 28. Oktober) Fahrräder in einem extra dafür vorgesehenen Anhänger in die Nationalparkregion transportiert. Abends können Gäste und Ausflügler dann entspannt mit dem Fahrradbus wieder zurück nach Aachen fahren.

 

Evaluierung der Radsaison 2018

 

Das Angebot des AVV umfasste in der Radsaison 2018 (30. März bis 28. Oktober) zwei Hauptverbindungen, die  jeweils Sonn- und Feiertags verkehrten.

 

a)      Aachen Roetgen Monschau Kalterherberg (Linie 66)

Sonntagsvormittags erhielten Gäste in der vergangenen Radsaison dreimal täglich die Gelegenheit, sich mit dem Fahrradbus von Aachen über Roetgen und Monschau bis Kalterherberg (08.45, 09:15 sowie 11:15 Uhr) bringen zu lassen. Das Angebot ist auf die Vennbahn  zugeschnitten und ermöglicht Gästen und Tagesausflüglern aus Aachen, nach Anreise mit dem Fahrradbus über die Vennbahn zurück nach Aachen zu radeln. Für Gäste und Tagesausflügler, die aus der Eifel kommend einen Tagesausflug mit dem Fahrrad in das Oberzentrum unternehmen wollten, wurde eine Abendfahrtr den Rücktransport bis Monschau angeboten (Abfahrt Aachen 18.00 Uhr). Erstmalig wurde in der Radsaison 2018 zudem die Verbindung Aachen - Kalterherberg auch samstags (Abfahrt Aachen 08.45 Uhr) angeboten. Ein Radtransport mit dem Fahrradbus von der Eifel nach Aachen wurde im Rahmen dieser Verbindung nicht angeboten. 

 

b)     Aachen Roetgen Simmerath Einruhr - Vogelsang (Linie SB63 / 63)

Die zweite Hauptverbindung ermöglichtesten, von Aachen aus mit dem Fahrradbus in die Nationalparkregion, zum Rursee sowie zum Nationalparkzentrum in Vogelsang zu gelangen. Die Fahrt wurde pro Tag nur einmal angeboten (08:00 Uhr ab Aachen), dafür gab es, anders als bei Linie 66, bei dieser Verbindung aber auch einen Rücktransport nach Aachen (17:18 Uhr ab Vogelsang).

 

Mit Bezug auf den o.g. Antrag der Städteregionstagsfraktionen CDU und Bündnis 90/Die Grünen hat der AVV eine Evaluierung in Bezug auf die Auslastung des Fahrradbusses ab August 2018 vorgenommen. Generell lässt sich feststellen, dass die Auslastungen auf beiden Verbindungen witterungsbedingt sehr stark schwanken. Trotz des heißen Sommers wurden die Fahrradanhänger nur selten voll ausgenutzt. Die Verbindung Aachen-Kalterherberg wird dabei deutlich stärker nachgefragt als die Verbindung in die Nationalparkregion. Ein Vertreter des AVV wird die Ergebnisse der Evaluierung im Rahmen der Sitzung vorstellen und im Detail erutern.

 

Erweiterung des Angebots (grenzüberschreitend)

 

Im Rahmen des o.g. Schreibens der Städteregionstagsfraktionen CDU und Bündnis 90/Die Grünen wurde die Verwaltung gebeten, in Abstimmung mit dem AVV Erweiterungsmöglichkeiten des Angebots zu skizzieren und hierfür eine Kostenkalkulation vorzunehmen. Im Rahmen der Präsentation werden daher zwei Varianten einer Angebotserweiterung exemplarisch vorgestellt und kalkuliert.

 

  1. Kostenkalkulation einer zusätzlichen Fahrt auf einer der beiden bereits etablierten Hauptverbindungen
  2. Etablierung einer neuen grenzüberschreitenden  Verbindung nach Signal de Botrange (als Startpunkt des derzeit in der Aufwertung befindlichen RurUfer-Radwegs)

 

rdermittelakquise

 

Eine Förderung des Fahrbetriebs ist derzeit weder im Rahmen touristischer noch mobiltätsorientierterrderkulissen möglich. Der Fahrbetrieb muss daher auch zunftig über die bereits etablierten Finanzierungsmechanismen abgewickelt werden, die im Rahmen der Präsentation durch den Vertreter des AVV im Detail erläutert werden.

 

rdermöglichkeiten bestehen lediglich im Falle der einmaligen Anschaffung von Infrastrukturen (z.B. Fahrradanhänger, etc.).  Um den Bekanntheitsgrad des Fahrradbusses zu erhöhen und das Angebot für Gäste zu attraktivieren, ist im Rahmen des RWP-Förderantrags „Erlebnisraum Aachen/Eifel“ beispielsweise eine Aufwertung und  Attraktivierung einzelner Haltestellen in Form der Entwicklung von Einstiegsportalen/Rad- und Wanderhaltestellen (Roetgen, Einruhr, Monschau-Kalterherberg) vorgesehen. In diesem Zusammenhang soll durch ein Leitsystem die Orientierung r Gäste erleichtert werden. Darüber hinaus soll der Gast mit ausreichenden und ansprechenden Informationen empfangen werden. In diesem Zusammenhang sind Infostelen mit integrierter Karte, Prospektboxen sowie ggf. auch ein Infoterminal mit kostenfreiem Internetzugang zu den touristisch relevanten Seiten (Rad- und Wanderroutenplaner der StädteRegion Aachen, Homepage von aachen tourist service e.V., Stolberg Touristik, Grünmetropole e.V., Monschauer Land Tourismus e.V. etc.) geplant. Hinzu kommt eine Ausstattung mit fahrradfreundlichen Elementen (z.B. Fahrradständer mit Wiedererkennungswert, Bänke, kleine Servicestationen in Form einer Luftpumpe, eines Schlauchautomaten, etc.).

 

Weitere Vorgehensweise

 

In Anbetracht des kurzen Evaluierungszeitraums (August Oktober)  empfiehlt die Verwaltung, zunächst die Evaluierung in Hinblick auf die Auslastung des Fahrradbusses auf die Radsaison 2019 auszudehnen, um ein repräsentativeres Gesamtbild zu erhalten, das sich auf eine ganze Radsaison beziehen würde.

 

Mit Bezug auf die Erweiterung des Angebots empfiehlt die Verwaltung, zunächst auf eine höhere Auslastung der bestehenden Verbindungen hinzuwirken. In Anbetracht  der  aktuell eher überschaubaren Nachfrage sollen daher in enger Abstimmung mit dem AVV Maßnahmen entwickelt werden, um den Bekanntheitsgrad des Angebots durch eine verbesserte Öffentlichkeitsarbeit weiter zu erhöhen und somit höhere Auslastungen der Einzelfahrten zu erzielen.

 

Im Rahmen der aktuellen radtouristischen Förderprojekte

 

  • Erlebnis NRW - Raderlebnis Rur
  • Aktiverlebnisregion StädteRegion Aachen (RWP-Nord und RWP Süd)
  • Rando-M (INTERREG)

 

wird das bestehende Angebot des AVV in die Überlegungen zur Mobilitätsschleife (An- und Abreise mit dem ÖPNV) integriert. Im Zuge der Projektumsetzung sollen produktorientierte Erweiterungsmöglichkeiten in enger Abstimmung mit dem AVV geprüft und entwickelt werden.

 

Rechtslage:

Die Förderung des Fahrradtourismus in der Eifel ist eine freiwillige Aufgabe der SdteRegion Aachen.

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Personelle Auswirkungen:

keine

 

Finanzielle/bilanzielle Auswirkungen:

Keine

 

Ökologische Auswirkungen:

Bereits 2007 wollten über 50 % der Urlaubsreisenden das „Reiseverhalten wegen Klimawandel überdenken“ (ETI, 2007). Der Fahrradtourismus kann daher einen spürbaren Beitrag zur Co²-Reduzierung leisten.

 

Im Auftrag:

gez.: Terodde

 

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Anlagen

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