Beschlussvorlage - 2018/0353
Grunddaten
- Betreff:
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"Schultheatertage" 2018 (Erfahrungsbericht) und "Rampenfieber" - Junges Kulturfestival 2019/2020 (Ausblick)
- Status:
- öffentlich (Vorlage abgeschlossen)
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Federführend:
- A 43 - Bildungsbüro
- Antragstellend:
- Dziwisch, Ines
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Ausschuss für Schule, Bildung, Wissenschaft und Kultur
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Vorberatung
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20.09.2018
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Erledigt
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Städteregionsausschuss
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Entscheidung
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27.09.2018
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Beschlussvorschlag
Beschlussvorschlag:
Der Städteregionsausschuss trifft folgende Entscheidungen:
- Er begrüßt die positive Entwicklung der „Schultheatertage“ und den Abschlussbericht der Schultheatertage 2018.
- Er unterstützt das neu angestoßene Projekt „Rampenfieber“ – Junges Kulturfestival 2019/2020 für die gesamte Region Aachen und beauftragt die Verwaltung, die finanziellen Mittel zur Durchführung des Projektes Rampenfieber in Höhe von max. 15.600 € (Eigenanteil der StädteRegion Aachen) im Haushalt 2020 zur Verfügung zu stellen.
- Er bittet die Verwaltung, nach Durchführung des Projektes „Rampenfieber“, über die Ergebnisse zu informieren und einen Beschlussvorschlag über eine Verstetigung des Projektes vorzulegen.
Sachlage:
Die „Schultheatertage“ fanden in diesem Jahr zum 10. und - in dieser Form - zum letzten Mal statt. Anlässlich dieses Jubiläums kann festgestellt werden, dass die Schultheatertage das Bildungsprofil der Region im Bereich „Kinder- und Jugendkultur“ wesentlich geprägt haben.
Was als überschaubares Kooperationsprojekt zwischen den Schulräten (für Grundschulen) und der Aachener Kultur- und Theaterinitiative AkuT e.V. (für weiterführende Schulen) begann, bindet inzwischen rund 2.000 Schülerinnen und Schüler als Darsteller und weitere ca. 8.000 Schülerinnen und Schüler als Zuschauer ein. 2018 haben insgesamt 47 Schulen aus der StädteRegion Aachen, den Kreisen Düren und Heinsberg sowie den Niederlanden und Ostbelgien an dem Projekt teilgenommen. Die Stücke wurden mit Unterstützung von Künstlerinnen und Künstlern erarbeitet und anschließend auf professionellen Bühnen in der Region aufgeführt. Ob als Theaterstück, kleines Singspiel oder Musical, als auf die Neuzeit umgeschriebene Klassiker oder sogar als selbst ausgedachte Geschichten, überall ernteten die Schülerinnen und Schüler großen Applaus und Begeisterung bei den Zuschauern. Das umfangreiche Programmheft der diesjährigen Schultheatertage zeigt die vielfältigen Produktionen der Schulen auf (s. Anlage 1).
Die Schultheatertage sind NRW-weit das einzige Projekt dieser Art, an dem Grund- und weiterführende Schulen gleichermaßen beteiligt sind. Das heißt: Von Kindesbeinen an haben die Schülerinnen und Schüler in der Region so die Möglichkeit, Theater in all seinen Facetten erleben und gestalten zu können.
Etwa 25 Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen Schauspiel und Regie, Tanz, Bühnenbau und Bühnentechnik, Musik und Kostüm haben die Schulen in diesem Jahr unterstützt. An insgesamt 22 professionellen Bühnen und Spielstätten in der Region konnten die Schülerinnen und Schüler ihre Stücke aufführen.
Die Resonanz in der lokalen Presse war in diesem Jahr wieder sehr groß. Neben zwei Beiträgen in der Lokalzeit Aachen gab es zahlreiche Presseartikel in den regionalen Zeitungen (s. Anlage 2).
Das überaus erfolgreiche Projekt fand in diesem Jahr seinen Abschluss, da eine erneute Förderung aus RKP-Mitteln (Regionale Kulturpolitik) des Landes NRW seitens der Bezirksregierung Köln nicht mehr in Aussicht gestellt werden konnte.
Ausblick „Rampenfieber – Junges Kulturfestival“
2020 soll ein neues Junges Kulturfestival mit dem Namen „Rampenfieber“ stattfinden. Anknüpfend an den Erfolg des Formats Schultheatertage haben die Organisatoren eine neue Entwicklung angestoßen, wobei das Augenmerk insbesondere auf den Ausbau der Sparten gerichtet ist. So sollen neben dem Theater weitere Kunst-/Kulturbereiche eingebunden werden wie Tanz, Musik, Bildende Kunst/Film/Fotografie. Neben der Erweiterung der Sparten soll das Festival auf alle vier Gebietskörperschaften, StädteRegion Aachen, Kreise Düren, Heinsberg und Euskirchen ausgeweitet werden. Projektträger ist daher künftig der Zweckverband Region Aachen.
Das Festival soll an verschiedenen Orten (z.B. Bühnen, Ausstellungsräume, Museen) in der Region Aachen stattfinden. Partnerschulen aus Belgien und den Niederlanden werden ebenfalls eingebunden. Jeder Kreis agiert als Experte für eine Kultursparte, die StädteRegion Aachen als Experte für die Sparte Theater/Literatur, weil vielfältige Erfahrungen der Schultheatertage zugrunde liegen. Adressaten sind diesmal wieder alle Grund- und weiterführenden Schulen.
Auch das neue Projekt „Rampenfieber“ soll in zweijährigem Turnus, beginnend 2020, stattfinden.
2019 wird das Jahr der Vorbereitung sein. Den Festivalpräsentationen vorangehen sollen Workshops, Lectures, Ateliers, etc. von Kunst- und Kulturschaffenden für SchülerInnen und LehrerInnen, bei denen sich die Akteure an spannenden Orten begegnen und bereits zusammen in den verschiedenen Sparten arbeiten. Die Ergebnisse sollen in 2020 gemeinsam präsentiert und aufgeführt werden. Ein besonderer Festivaltag in der Stadt Aachen soll die Highlights der Produktionen gebündelt präsentieren.
Fazit
Die Schultheatertage haben 2018 und in der Vergangenheit für viele tausende SchülerInnen außerschulische Erlebnisse und Herausforderungen im Theaterbereich gebracht. Dies hat einen für die Region bedeutsamen Einfluss auf das Verhältnis der Kinder und Jugendlichen zur (regionalen) Kultur.
Das Projekt hat außerdem gezeigt, dass auf diesem Weg neue Zugänge zu kulturellen Einrichtungen und neue Kooperationen zwischen Einrichtungen und Kunstschaffenden erschlossen werden konnten. Das auf Kooperation zwischen Partnern aus Zivilgesellschaft und Verwaltung angelegte Projekt „Schultheatertage“ hat sich im Laufe der Jahre so entwickelt, dass es überregional wahrgenommen wird und als ein Musterbeispiel regionaler Kulturpolitik gilt.
Mit „Rampenfieber“ – Junges Kulturfestival arbeiten bestehende und neue Kooperationspartner an einem neuen Format, um auch zukünftig ein umfangreiches und bedeutsames Kulturprogramm für Schulen anbieten zu können.
Ein/e VertreterIn des Zweckverbandes Region Aachen steht in der Sitzung des Schulausschusses für Fragen zur Verfügung.
Rechtslage:
Bei dem Projekt handelt es sich um eine freiwillige Maßnahme.
Der Projektträger Zweckverband Region Aachen reicht zum 30.09.18 das Projekt zur Landesförderung im Rahmen der „Regionalen Kulturpolitik“ ein. Alle Anträge aus der Region Aachen werden von dem regionalen kulturfachlichen Begleitgremium („RKP-JURY“) beraten und mit einem Punkteverfahren bewertet. Die daraus resultierende Ranking-Liste wird dem regionalen Kulturausschuss des Zweckverbandes als fachliche Empfehlung vorgelegt. Das Beratungsergebnis wird an das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW übermittelt, welches letztlich über die Förderung der eingereichten Projektanträge entscheidet. Die Bezirksregierung Köln erteilt Anfang des Jahres 2019 die Förderbewilligung (ggf. auch den vorzeitigen Maßnahmenbeginn).
Finanzielle/bilanzielle Auswirkungen:
Das Projekt Rampenfieber hat für die Projektlaufzeit von zwei Jahren voraussichtlich ein finanzielles Gesamtvolumen von 150.000 €. Bei positivem Bescheid durch die Bezirksregierung Köln werden 50 % über RKP-Mittel gefördert (75.000 €). Der Rest muss, wie bei den Schultheatertagen, von den Projektpartnern und Sponsoren aufgebracht werden.
Der Eigenanteil der Gebietskörperschaften berechnet sich nach der Anzahl ihrer Schulen (IT NRW). Für die StädteRegion Aachen beläuft sich der Eigenanteil über die zweijährige Projektlaufzeit auf insgesamt 15.600 €. Der Eigenanteil wird jedoch erst im Aufführungsjahr 2020 finanzwirksam, so dass die Verwaltung vorschlägt, die Mittel in Höhe von 15.600 € in den Haushalt 2020 einzustellen.
Soziale Auswirkungen:
Künstlerische Aktivität und kulturelle Bildungsangebote bieten jungen Menschen ideale Entwicklungschancen. Die Schultheatertage haben gezeigt, dass Theaterspiel Kinder und Jugendliche zu selbstbewussten und starken Persönlichkeiten reifen lässt und neue Erfahrungsräume über Schul-, Alters- und soziale Grenzen hinweg ermöglicht – gute Grundlagen für die eigenverantwortliche Gestaltung des Lebens. Darstellendes Spiel und andere künstlerische Formate stärken als Ergänzung zum kognitiven Lernen Teamfähigkeit, Kreativität, Selbstwahrnehmung, Selbstdarstellung und Umgang mit Öffentlichkeit. Sie fördern Reflexionskompetenzen, Freude am Tun und nicht zuletzt erfolgreiches Lernen. Es wachsen Begeisterung, Beteiligung und Offenheit für Neues. Das Projekt stärkt die Kinder und Jugendlichen.
Im Auftrag:
gez.: Terodde
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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915,2 kB
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(wie Dokument)
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72,9 kB
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