Mitteilungsvorlage - 2024/0468
Grunddaten
- Betreff:
-
Kulturelle Bildung in der Städteregion Aachen; Sachstand und aktuelle Entwicklungen
- Status:
- öffentlich (Vorlage freigegeben)
- Vorlageart:
- Mitteilungsvorlage
- Federführend:
- A 43 - Bildungsbüro
- Verfassend:
- Ilona Hartung
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | NA |
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Erledigt
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Ausschuss für Schule, Bildung, Wissenschaft und Kultur
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Kenntnisnahme
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14.11.2024
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Sachlage
Unsere Region hat eine vielseitige und lebendige Kulturlandschaft. Kulturelle Bildung stärkt die Persönlichkeit, fördert eine ganzheitliche Wahrnehmung und hilft, die Welt zu verstehen. Sie bietet die Möglichkeit, demokratische Grundprinzipien auszuprobieren und einzuüben, fördert die Partizipation und somit die Mitgestaltung der Gesellschaft. Daher ist es unser Ziel, kulturelle Bildung und Teilhabe von Anfang an und für jedes Kind in der StädteRegion Aachen zu ermöglichen - von der Kita bis zum Schulabschluss - und das unabhängig vom familiären und sozialen Hintergrund.
Das Netzwerk KuBiS (Kulturelle Bildung in der StädteRegion Aachen) unterstützt Kitas, Schulen, Jugendeinrichtungen, Kulturschaffende und alle Aktiven bei der Umsetzung kultureller Bildungsziele in der Region. Die Koordinierungsstelle im Bildungsbüro erleichtert und baut den Zugang für Kinder und Jugendliche zu Angeboten der kulturellen Bildung in der Region aus, indem sie vernetzt, informiert und umsetzt. Bildungseinrichtungen, Multiplikator_innen, Kulturschaffende und -anbieter_innen werden durch bedarfsgerechte Dienstleistungen und Vernetzungsformate unterstützt, beraten und über aktuelle Entwicklungen informiert. Die regionale Expertise wird eingebunden und allen Fachkräften zugänglich und verständlich zur Verfügung gestellt.
Angebote sind u. a.:
- Beratung zu und Vermittlung von Angeboten und Kooperations-partner_innen, aktuellen Informationen, finanziellen Förderungen und Wettbewerben auch durch die KuBiS- Förderinformationen (Diese und weitere Materialen sind zu finden unter www.staedteregion-aachen.de/kubis )
- Durchführung und Abwicklung des Förderprogramms „Kultur und Schule“
- Geschäftsführung der KuBiS-Steuergruppe
- Herausgabe des KuBiS-Infobriefs mit regelmäßigen Informationen über aktuelle Workshops, Wettbewerbe, Projekte und Programme
- Unterstützung der Kulturkoordinator_innen (feste Ansprechpartner_innen an jeder Schule, die durch die Schulleitung als Koordinator_innen benannt wurden), die regelmäßig über Wettbewerbe und Veranstaltungen informiert und zu Fördermöglichkeiten beraten werden
- Organisation von Netzwerkveranstaltungen (z. B. jährliche Kubis-Konferenz) sowie Herausgabe von Arbeitshilfen oder Dokumentationen (z. B. von Best-Practice-Projekten)
- Kulturelle Schulentwicklung: Begleitung von Schulen, die ein kulturelles Schulprofil entwickeln oder weiterentwickeln wollen, Musikalische Grund-schule
- Mitgestaltung von Kulturfestivals als Kooperationspartner (z.B. „Sieh mal an“ und „Rampenfieber“)
- Kulturelle Angebote für Schülervertretungen durch Mitarbeitende im Freiwilligen Sozialen Jahr – Kultur
- Kulturagenten für kreative Schulen
- Wissenstransfer z.B. durch die Beratung anderer Kommunen
Durch diese Arbeit können mehr Kinder und Jugendliche an kulturellen Bildungsprojekten teilnehmen. Ebenso erhöhen sich die Fördergelder von Bund und Land für kulturelle Bildung in der Region kontinuierlich seit Beginn der Arbeit der Koordinierungsstelle.
Aktuelle Beispiele:
In 2024 wurden zwei Kulturfestivals durchgeführt, außerdem gab es Veränderungen beim Förderprogramm „Kultur und Schule“.
- Kulturfestivals
Eine gelungene dritte Runde des jungen Kulturfestivals „Rampenfieber“ geht zu Ende. Durch die Zusammenarbeit von Schulen und Jugendeinrichtungen mit Künstler_innen aus der Region konnten sich Kinder und Jugendliche in den vergangenen Monaten intensiv mit den Sparten Theater, Literatur, Fotografie, Musik, Tanz und Bildender Kunst beschäftigten. Das große Finale fand am 28. August im Haus der Stadt Düren statt. Bei dieser Begegnungsveranstaltung konnten die vielseitigen Projekte in stimmungsvoller Atmosphäre bestaunt werden. Eine bunte Mischung aus verschiedenen musikalischen Einlagen, Tanzdarbietungen, Schauspielszenen und Kunstprojekten begeisterte die Zuschauer_innen. Rund 2000 Nachwuchstalente bekamen so die Möglichkeit, Bühnenerfahrung zu sammeln und in Workshops und als Zuschauer_innen Kunst und Kultur direkt zu erleben. Die Teilnehmendenzahl hat sich im Vergleich zum Durchführungsjahr 2022 somit nahezu verdoppelt. Gleichzeitig wurde das Potential im Bereich der Kulturellen Bildung der beteiligten Gebietskörperschaften gebündelt und die lokalen Kulturakteure gefördert. Unser „Junges Kulturfestival Rampenfieber“ findet alle zwei Jahre in der StädteRegion Aachen, Euskirchen, Heinsberg und Düren statt - 2024 bereits zum dritten Mal - und richtet sich vor allem an ältere Kinder und Jugendliche. Aufgrund dieser Besonderheiten ist Rampenfieber eines von zwei ausgelobten Dauerförderprojekten im Rahmen der RKP-Förderung (RKP – Regionales Kultur Programm NRW) und ist im November 2023 mit dem Jugend-Kulturpreis der Sparkassen-Kulturstiftung Rhein-land ausgezeichnet worden.
Ebenso fanden im Frühjahr 2024 die Aufführungen des Kindertheaterfestivals „Sieh mal an!“ statt. Dieses Festival ist für Grund- und Förderschulen mit Primarzweig in der StädteRegion Aachen. 15 Schulen mit rund 460 Kindern zwischen 5 und 10 Jahren haben teilgenommen. Sie standen auf professionellen Bühnen und vor einem großen Publikum. Dies hat die Aufführungen zu einem besonderen Kulturerlebnis für die Kinder und ihre Zuschauer_innen gemacht. Auch Schulen, die im Rahmen des Landesförderprogramms „Kultur und Schule“ im Bereich Theater/Tanz aktiv waren, haben am Festival teilgenommen und die Möglichkeit genutzt, auf der Bühne im Theater Aachen aufzutreten.
Synergien innerhalb der möglichen Förderlinien werden seitens der Koordinierungsstelle angestoßen.
- Landesprogramm „Kultur und Schule“
Das NRW-Landesprogramm „Kultur und Schule“ fördert künstlerische Projekte verschiedener Sparten an Schulen. Diese können sich gemeinsam mit einer Künstlerin oder einem Künstler für die Förderung eines Projektes bewerben. Die Projekte ergänzen das schulische Lernen für ein ganzes Schuljahr und ermöglichen den Kindern und Jugendlichen so die Begegnung mit Kunst und Kultur – unabhängig vom familiären Hintergrund und Wohnumfeld. Die Auswahl der zu fördernden Projekte erfolgt durch eine Expert_innenjury. Diese berücksichtigen die künstlerische Qualität der Projektidee, die pädagogische Qualifikation und Erfahrung der Projektleitung, den Anschluss zur Zielgruppe und die Möglichkeit zur Partizipation. Ebenso sollen Schulen mit einem kulturellen Profil und Schulen mit hohem Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund im Primarbereich vorrangig gefördert werden.
Das Bildungsbüro koordiniert das Landesprogramm „Kultur und Schule“ seit fast zehn Jahren und unterstützt beim Finden geeigneter Kulturpartner_innen, der Antragstellung sowie der Projektabwicklung. „Kultur und Schule“ ist in der gesamten StädteRegion Aachen (inklusive Stadt Aachen) für die Schulen ein zu 100 Prozent gefördertes kulturelles Bildungsangebot, da die StädteRegion Aachen den Eigenanteil (20 Prozent pro Schule) übernimmt. Seit August 2024 gelten rückwirkend die mit Änderungserlass durch das Land NRW festgelegten neuen Honoraruntergrenzen für Kulturschaffende. Die dadurch für die Kommunen anfallenden Mehrkosten wer-den im Schuljahr 2024/25 einmalig vom Land NRW übernommen.
Die Koordinierungsstelle begrüßt diese Entwicklung sehr, denn dadurch sichert das Land auch zukünftig die Mitarbeit von professionellen Kulturschaffenden in den Schulen. Seit Übernahme des Programmes durch die Koordinierungsstelle hat sich die Förderung durch das Land mehr als verdoppelt. Ebenso konnte die Anzahl der durchgeführten Projekte nahezu verdoppelt werden und somit auch die Anzahl der erreichten Kinder und Jugendlichen. Beteiligt sind Schulen aller Schulformen. Siehe ergänzend hierzu auch die Anlage „Kultur und Schule“.
Ausblick:
Die Koordinierungsstelle hat Ende August das dritte „Kommunale Gesamtkonzept für kulturelle Bildung“ beim Ministerium für Kultur und Wissenschaft eingereicht, diesmal mit der Sonderzulage zur Gestaltung des Ganztages. Prämiert werden Konzepte, die Angebote kultureller Bildung auch im Ganztag nachhaltig verankern. Die StädteRegion wurde bereits zweimal für ihre Gesamtkonzepte ausgezeichnet und mit insgesamt 25.000 € wertgeschätzt (2015 und 2018).
Die Landesregierung unterstützt mit dieser Förderung Städte, Gemeinden und kommunale Verbünde bei der Entwicklung und Ausführung ganzheitlicher Konzepte zur kulturellen Bildung von Kindern und Jugendlichen. Die Auszeichnung erfolgt für planvolle Arbeit an der Qualität der regionalen kulturellen Bildungslandschaft und dem abgestimmten und gemeinsamen Vorgehen von Politik und Verwaltung der Bereiche Kultur, Bildung und Jugend sowie der Bildungsakteure und Akteure der Kulturszene sowie unter Einbezug junger Vertreter_innen.
Am 05.11.24 hat die Koordinierungsstelle ihre Arbeit als Best Practice im Aus-schuss für (eu)regionale Kultur und Tourismus des Zweckverbandes Region Aachen vorgestellt. Die Koordinierungsstelle ist ebenfalls aktiv gestaltendes Mitglied des Forum Kulturelle Bildung Region Aachen.
Personelle Auswirkungen
Keine.
Finanzielle/bilanzielle Auswirkungen
Für die Umsetzung des NRW-Landesprogramms „Kultur und Schule“ sind für 2024 im Sachkonto 543946 „Projekt- und Sachkosten Kultur und Schule“ (Produkt 030402 „Bildungsbüro“, Teilprodukt 943100 „Bildungsbüro“) Haushaltsmittel in Höhe von 202.141 € veranschlagt. Das Land fördert das Programm zu 80 Prozent.
Für die Umsetzung der Kulturfestivals „Rampenfieber“ und „Sieh mal an!“ (vormals Schultheatertage) sind für 2024 im Sachkonto 531807 Produkt 030402 „Bildungsbüro“, Teilprodukt 943100 „Bildungsbüro“) für 2024 Haushaltsmittel in Höhe von 15.600 € veranschlagt.
Soziale Auswirkungen
Kulturelle Bildung fördert die ganzheitliche Entwicklung. Die StädteRegion erreicht durch das Programm an Kitas, Schulen und Jugendfreizeiteinrichtungen möglichst viele Kinder und Jugendliche.
Auswirkungen auf die Stärkung der Inklusion
Im Rahmen von Rampenfieber hat eine gesonderte Weiterbildung zum Thema: „Barrierefreiheit in der Jugendarbeit“ stattgefunden. In allen Projekten sind auch Förder-schulen beteiligt, die auf großer Bühne auftreten und zeigen, was sie können.
Anlagen
Nr. | Name | Original | Status | Größe |
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(wie Dokument)
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485,3 kB
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