Beschlussvorlage - 2024/0207

Der Städteregionsausschuss trifft folgende Entscheidungen:

 

1. Er unterstützt die Weiterentwicklung von Wirtschafts- und Wissenschafts­kooperationen zwischen der StädteRegion Aachen und internationalen Partnerregionen.

 

2. Er beauftragt die Verwaltung, den bestehenden Ansatz i.H.v. 25.000 Euro auf 40.000 Euro ab 2025 zu erhöhen und in die Haushaltsentwürfe 2025 ff einzuplanen.

Sachlage

Die StädteRegion Aachen pflegt mittelfristige Kooperationen mit internationalen Partnerregionen. Diese variieren von kurzen Delegationsbesuchen internationaler Gäste bis hin zur gemeinsamen Projektarbeit im Rahmen dauerhafter Partnerschaften. Auch die Ausrichtung und Zielsetzung der Zusammenarbeit ist dabei sehr unterschiedlich.

 

Unmittelbar organisiert S 85 – Wirtschaftsförderung, Tourismus und Europa in diesem Zusammenhang sowohl die Partnerschaften mit dem Kreis Riesengebirge in Polen, als auch der Region Lwiw in der Ukraine. Inhalte dieser Partnerschaften sind insbesondere die karitative Unterstützung sowie die Verwaltungszusammenarbeit. Hierfür stehen Mittel im Bereich der Partnerschafts- und europäischen Zusammenarbeit zur Verfügung.

 

Die Solidaritätspartnerschaft mit der Region Lwiw soll perspektivisch ausgeweitet werden und auch Aspekte der wirtschaftlichen Zusammenarbeit beinhalten. Beispielsweise sollen hier Unternehmensgespräche sowie Kooperationen zwischen den Hochschulen auf den Weg gebracht werden.

 

Darüber hinaus sind bei S 85 auch die Kooperationen angesiedelt, die einen Wirtschaftsförderungsbezug haben. Hierbei stehen insbesondere der wirtschaftliche und wissenschaftliche Austausch sowie der Aufbau politischer Beziehungen im Fokus der Aktivitäten.

 

Gemeinsam mit der AGIT mbH ist die StädteRegion Aachen seit 2015 in Südkorea aktiv, um Unternehmen über die Technologieregion Aachen zu informieren und als Investoren zu gewinnen. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit arbeitet die AGIT eng mit regionalen Partnern wie Hochschulinstituten, der IHK Aachen oder auch externen Partnern wie NRW.Global Business zusammen. Dies gilt sowohl für Aktivitäten in Südkorea als auch bei der Begleitung von koreanischen Delegationen oder Unternehmensvertretern in der Region Aachen.

 

In 2023 haben sich die Koreaaktivitäten deutlich intensiviert. Im Frühjahr war eine Unternehmerdelegation der „Korea Industrial Technogical Association“ (KOITA) in Aachen, die von der AGIT betreut wurde.

 

Weiter empfing die AGIT die Präsidentin des „Korea Institute for Advancement of Technologie“ (KIAT) in Aachen. KIAT betreibt in Herzogenrath das Korea Germany Technology Cooperation Center (KGTCC), das Anfang 2020 im TPH in Herzogenrath eröffnet wurde. Hier sind derzeit 15 koreanische Unternehmen ansässig, die Kontakte zur Deutschen Wirtschaft und zu wissenschaftlichen Einrichtungen aufbauen. Inhalt des Gesprächs mit der Präsidentin des KIAT waren die Perspektiven der Kooperation sowie Unterstützungsmöglichkeiten des KGTCC.

 

Am 19.04.2024 war eine Delegation aus Vertretern von Verwaltung und Politik der Stadt aus Ansan zu Gast in der StädteRegion Aachen. Bei dieser Gelegenheit wurde auch ein sog. Memorandum of Understanding mit dem Stadtrat der Stadt Ansan unterzeichnet, das die Zusammenarbeit nochmals bekräftigt.

 

Seit 2020 ist die StädteRegion Aachen bereits über die AGIT mit der Region „Greater Sacramento“ regelmäßig in Kontakt. Diese Zusammenarbeit soll zukünftig intensiviert werden. Im Vordergrund steht hier insbesondere die Zusammenarbeit zwischen der RWTH Aachen und der Sacramento State University sowie die Ansiedlung von Unternehmen in unserer Region. Perspektivisch möchte die StädteRegion Aachen eine Kooperationsvereinbarung mit der Region Greater Sacramento formulieren, um die Zusammenarbeit zu konkretisieren und danach Projektideen auszuarbeiten.

 

Eine große Delegation aus Vertretern von Wirtschaft, Politik und Verwaltung war im Februar 2024 in Aachen zu Gast, um sich über die StädteRegion Aachen und mögliche Kooperationen zu informieren. Noch in diesem Jahr soll eine Vereinbarung zwischen der Sacramento State University und der RWTH Aachen unterzeichnet werden.

 

Darüber hinaus wurden, auf Initiative des Landes NRW, erste Kontakte zu einem Landkreis in Minnesota/USA geknüpft, um Kooperationsmöglichkeiten auszuloten.

 

Dem persönlichen Austausch kommt bei den internationalen Kontakten eine besondere Bedeutung zu, um die direkte und konkrete Erarbeitung von gemeinsamen Themen und Projekten voranzutreiben. Bei dem Austausch und den Begegnungen soll die städteregionale Politik weiterhin eingebunden werden, was von den Partnern als sehr wertschätzend empfunden wird.

 

Vor diesem Hintergrund sollen die Mittel zur Umsetzung der Kooperationsaktivitäten um 15.000 € im Jahr erhöht werden. Eine Vorlage für den Ausschuss für Strukturentwicklung, Wirtschaft, (Eu-)regionale Zusammenarbeit und Tourismus zu den internationalen Kooperationen wird in die Sitzung am 27.11.2024 eingebracht.

 

Rechtslage

Es handelt sich um eine freiwillige Aufgabe.

 

Personelle Auswirkungen

keine

 

Finanzielle/bilanzielle Auswirkungen

Im Budget der Stabsstelle 85 stehen im Teilprodukt 990100 „Wirtschaftsförderung und Strukturentwicklung“ im Sachkonto 544016 „Aktivitäten der Wirtschaftsförderung“ für Kooperationsaktivitäten derzeit anteilige Mittel i.H.v. 25.000 € zur Verfügung. Diese sollen für die kommenden Jahre auf 40.000 € erhöht werden. 

gez.: Dr. Grüttemeier