Mitteilungsvorlage - 2024/0145

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Beratungsfolge

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Sachlage

In ihrer Vorlage 2023/0292 für die Sitzung des UMW vom 06.09.2023 schlug die Verwaltung ein Maßnahmenprogramm zum Umgang mit verletzten, kranken und hilflosen Wildtieren vor, das aufgrund der Kündigung der Vereinbarung zur Unterhaltung einer Pflegestation für Wildtiere durch die Aachener Tierpark AG zum 01.01.2023 erforderlich geworden war.

 

Die folgenden vier Themenbereiche bildeten die Säulen des Maßnahmenprogramms:

 

  1. Öffentlichkeitsarbeit
  2. Wildtier-Hotline
  3. ehrenamtliche Pflegestellen
  4. überregionale Wildtierauffangstation.

 

Im Folgenden wird der aktuelle Sachstand zu den vier Säulen dargestellt:

 

zu 1. Öffentlichkeitsarbeit

Die Inhalte der Homepage wurden im Laufe des Jahres 2023 auf die Bedürfnisse der eingehenden Anrufe angepasst. So wurden hilfreiche Webseiten mit weiterführenden Informationen verlinkt. Außerdem sollen zukünftig ehrenamtliche Pflegestellen, die von der StädteRegion gefördert werden und einer Veröffentlichung ihrer Daten zustimmen, auf der Homepage aufgelistet werden. Es ist angedacht, das inhaltliche Angebot durch anschauliche Erklärvideos zu ergänzen.

 

zu 2. Wildtier-Hotline

Während des Zeitraums vom 17.04. bis 30.09.2023 wurde eine Wildtier-Hotline eingerichtet, die während der Woche im Wechsel durch Mitarbeiter_innen der beiden unteren Naturschutzbehörden und am Wochenende durch Mitarbeiter_innen des Veterinäramtes betreut wurde. Bei der Stadt Aachen wurden die Anrufe vorrangig durch das Servicecenter Call Aachen (Call Aachen) entgegengenommen.

 

Die Hotline erhielt insgesamt 319 Anrufe. Die durchschnittliche Länge der Anrufe lag bei ca. 8 Minuten. Es handelte sich zu über 85 % um verunglückte oder hilfsbedürftige Vögel. 75 % der Anrufe betraf Wildtiere, die auf dem Gebiet der Stadt Aachen gefunden wurden.

Für die neue Saison wurde die Hotline am 02.04.2024 reaktiviert. Unter der Woche übernimmt nun Call Aachen die Gesamtbetreuung der Hotline. Schwierige oder komplexe Fälle werden an die beiden Unteren Naturschutzbehörden je nach Gebietszugehörigkeit weitergeleitet. Aufgrund der geringen Nachfrage (ca. ein Anruf pro Tag), wird die Hotline am Wochenende nicht mehr angeboten, sodass die Mitarbeitenden des Veterinäramtes nicht mehr involviert sind.

 

zu 3. ehrenamtliche Pflegestellen

Bereits vor der Installation der Hotline waren in der StädteRegion Aachen fünfzehn ehrenamtliche Pflegestellen tätig. Diese wurden und werden durch Mitarbeitende des Veterinäramtes und der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) überprüft.

 

Zur Unterstützung dieser privaten Pflegestellen wurde ihnen eine finanzielle Förderung mit einem Sockelbetrag von 500 € bzw. bis zu einem Maximalbetrag von 800 € (nur bei Vorlage von Tierarztkostennachweisen) angeboten.

 

Im Jahr 2023 beantragten vier Pflegestellen in der StädteRegion Aachen die Grundförderung, bei einer davon wurden auch die zusätzlichen 300 Euro abgerufen. Es entstanden demnach Ausgaben von 2.300 Euro. Die Stadt Aachen förderte Pflegestellen in gleichem Ausmaß. Die Kosten werden im Rahmen einer Kostenübernahmeerklärung zwischen Stadt Aachen und StädteRegion Aachen paritätisch aufgeteilt.

 

Neue Pflegestellen, die einen Antrag auf Förderung stellen, werden zunächst ebenfalls durch das Veterinäramt geprüft. Anschließend besteht die Möglichkeit, einen Förderantrag bei der jeweiligen zuständigen UNB zu stellen. Die Pflegestelle versichert über die Selbstverpflichtungserklärung, dass sie sich an geltende tierschutzrechtliche Vorgaben hält und im Rahmen ihrer Kapazitäten Wildtiere aufnimmt, die über die Hotline vermittelt werden. Ebenfalls ist in der Erklärung verankert, dass die Tiere nach erfolgreicher Pflege wieder auszuwildern sind. Zukünftig wird bei Antragstellung auch die Zustimmung zur Veröffentlichung der Daten auf der Webseite eingeholt.

 

Trotz der niedrigschwelligen Förderung gab es vereinzelt negative Resonanz, dass die Förderung zu gering sei. Daher ist beabsichtigt, die Höhe der Fördermittel für die einzelnen privaten Pflegestellen zukünftig zu erhöhen.

 

zu 4. überregionale Wildtierauffangstation

Der Kreis Düren befasst sich bereits seit 2022 mit Plänen zur Errichtung einer Wildtierauffangstation. Daher führte er 2023 eine Machbarkeitsstudie durch, die die Investitionskosten sowie die laufenden Kosten bei unterschiedlicher Auslastung betrachtete.

 

Bereits zu diesem Zeitpunkt wurde deutlich, dass eine Wildtierauffangstation nur kreisübergreifend betrieben werden kann. Daher gab es auf Einladung des Kreises Düren einen gemeinsamen Gesprächstermin mit der StädteRegion Aachen, der Stadt Aachen, dem Kreis Euskirchen und dem Rhein-Erft-Kreis. Ebenso sollten Fördermöglichkeiten durch das Land NRW betrachtet werden. Der Kreis Euskirchen und der Rhein-Erft-Kreis zeigten sich seinerzeit bezüglich einer Beteiligung zurückhaltend; auch seitens des Landes gibt es bis heute keine Zusagen bezüglich einer Förderung.

 

 

 

In diesem Zusammenhang bat der Kreis Düren Anfang 2024 um Rückmeldungen der bisher involvierten Gebietskörperschaften, inwiefern diese sich zum Betrieb einer gemeinsam betriebenen Wildtierauffangstation positionieren, auch dann, wenn das Land eine Förderung final absagt.

 

Stadt und StädteRegion Aachen halten weiterhin an der Idee einer regionalen und von mehreren Kreisen getragenen Wildtierauffangstation fest, um den gesetzlichen Anforderungen an die Unterbringung und Pflege verletzter, kranker und hilfloser Wildtiere gerecht zu werden.

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Personelle Auswirkungen

Die Betreuung der Wildtierhotline durch Kräfte des Veterinäramtes sowie der UNB fallen aufgrund der Übertragung auf Call Aachen weg bzw. findet nur in Einzelfällen statt.

 

Finanzielle/bilanzielle Auswirkungen

Die Kosten der Hotline, die aktuell in einem Rahmenvertrag mit Call Aachen ausgehandelt werden, werden paritätisch auf beide Gebietskörperschaften aufgeteilt. Die Personalkosten des Veterinäramtes entfallen zukünftig, da die Hotline am Wochenende nicht mehr angeboten wird.

 

Für die Förderung der ehrenamtlichen Pflegestellen sowie zur Unterstützung der geplanten Wildtierauffangstation sind auf dem Sachkonto 543999 ein Haushaltsansatz in der Höhe von 30.000 Euro eingestellt.

 

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Im Auftrag:

gez.: Lo Cicero-Marenberg

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