Beschlussvorlage - 2024/0136

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Der Städteregionsausschuss trifft folgende Entscheidung:

 

  • Er stimmt der weiteren Beteiligung der StädteRegion Aachen am Hydrogen Hub Aachen bis Ende 2026 und der damit verbundenen anteiligen Finanzierung in Höhe von max. 24.890,00 € brutto für das 2. Halbjahr 2025 und 49.542,00 € brutto für das Jahr 2026 - vorbehaltlich der Beschlussfassungen über die jeweiligen Haushalte - zu und beauftragt die Verwaltung, die entsprechenden Mittel bei den jeweiligen Haushaltsplanungen zu berücksichtigen.
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Sachlage

Die Stadt Aachen, die StädteRegion Aachen, die Kreise Düren, Euskirchen und Heinsberg haben sich 2021 gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer Aachen und der AGIT im Hydrogen Hub Aachen zusammengeschlossen, um die Region zu einer Wasserstoffmodellregion zu entwickeln (vgl. SV 2021/0236, 2022/0128). In den ersten beiden Jahren hat der Hydrogen Hub Aachen erfolgreich ein Netzwerk mit rund 350 Mitgliedern aufgebaut, mittelständische Unternehmen über Marktchancen in der Wasserstoff-Wertschöpfungskette informiert und sich am regelmäßigen Dialog zwischen der Region und den Fernleitungs- und Verteilnetzbetreibern beteiligt. Darüber hinaus hat der Hydrogen Hub Aachen die Entwicklung von Wasserstoffstrategien im euregionalen Kontext durch den Euregio Maas-Rhein H2-Booster und regional im Rahmen des HyExperts-Projekts vorangetrieben. Im Jahr 2023 wurden durch die Projektpartner die Vision „Gemeinsam: Grenzen überwinden, Strukturen wandeln, Wissen schaffen“ entwickelt und die Aufgaben und Ziele des Hydrogen Hubs unter der Überschrift „Fahrplan 2025+“ präzisiert. Der „Fahrplan 2025+” umfasst die aktualisierte, inhaltliche Ausrichtung und die notwendigen organisatorischen Anpassungen des Hydrogen Hubs für eine Fortsetzung seiner erfolgreichen Arbeit über das Jahr 2025 hinaus. Über die inhaltliche Arbeit des Hydrogen Hubs wurde in der Sitzung des Ausschusses für Strukturentwicklung, Wirtschaft, (Eu-)regionale Zusammenarbeit und Tourismus am 15. Februar 2024 ausführlich informiert.

 

 

 

 

 

Die nachfolgenden Themenschwerpunkte stehen für die weitere Arbeit im Fokus:

 

Positionierung und Vermarktung der Region

  • Der Hydrogen Hub Aachen verfolgt das Ziel, vorhandene Kompetenzen im Bereich Wasserstoff überregional sichtbar zu machen, um den industriellen Mittelstand als Technologielieferant und die Region als Umsetzungsregion zu positionieren. Dabei ist die Öffentlichkeitsarbeit auf drei Zielgruppen ausgerichtet: Stakeholdern außerhalb der Region einen Überblick über die umfangreichen regionalen Wasserstoffaktivitäten ermöglichen, politische Entscheidungsträger informieren und den ansässigen Mittelstand vernetzen. 

Energiebedarfsabfrage und H2-Bedarfsprognose

  • Eine Quantifizierung zukünftiger Wasserstoffbedarfe ist als Planungsgrundlage für den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur notwendig, um eine Versorgung der energieintensiven Industrie mit grünen Energieträgern zu gewährleisten. Durch die enge Zusammenarbeit mit der IHK Aachen und eine kammerweite Energiebedarfsabfrage sind die aktuellen Energiebedarfe bekannt und können als erster Anhaltspunkt für eine Einschätzung zukünftiger Wasserstoffbedarfe dienen.

Bündelung der Bedarfe

  • Die gemeinsame Beschaffung oder Erzeugung von grünem Wasserstoff durch mehrere Unternehmen können gute Optionen sein, wo vorerst kein Anschluss an das Wasserstoffnetz absehbar ist, potenzielle Abnehmer geographisch nah beieinander liegen und mehr erneuerbarer Strom produziert als verbraucht wird. Die gemeinsame Beschaffung oder dezentrale Erzeugung ist für Unternehmen in den kommenden Jahren ein erfolgversprechender Weg, Wasserstoff unter ökonomisch tragbaren Rahmenbedingungen frühzeitig zu nutzen. Der Hydrogen Hub Aachen nimmt hier die Rolle eines Projekt-Enablers für die Erprobung dezentraler Erzeugung und gemeinsamer Beschaffungsstrategien ein. Nach einer erfolgreichen Umsetzung eines H2-Pilot-Pools könnte dieses Vorgehen später auf andere Regionen übertragen werden

Lobbyarbeit

  • Zentrale Ziele der Lobbyarbeit des Hydrogen Hubs sind die Anbindung der Region an das Wasserstoff-Kernnetz, eine Verzahnung dezentraler Elektrolyseprojekte mit dem Verteilnetz, sowie die Schaffung gesetzlicher Rahmenbedingungen und die Beschleunigung von genehmigungsrechtlichen Prozessen. Damit die in unserer Region angesiedelte energieintensive Industrie in Zukunft mit Wasserstoff versorgt werden kann, ist es wichtig, diese sichtbar zu machen und die Standorte aktiv in die entstehende Netzinfrastruktur einzubinden. Dies ist Aufgabe des Hydrogen Hub Aachen in Zusammenarbeit mit den Partnern.

Mobilität

  • Im Bereich Mobilität vernetzt der Hydrogen Hub Aachen regionale Mobilitätsanbieter, unterstützt bei der Initiierung von Projekten und dem überregionalen Austausch von Flottenbetreibern und Gebietskörperschaften. Unter dem Themenschwerpunkt „Wasserstoffbedarfe und Infrastrukturplanung“ nimmt das Projektbüro insbesondere die Maßnahme des Tankstellenausbaus für den Bereich Mobilität in den Blick.

 

Industrie

  • Im Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft gilt es, sowohl potenzielle Technologielieferanten wie zum Beispiel Maschinen- und Anlagenbauer, als auch Anwender, die ihren Energiebedarf zukünftig durch kohlenstofffreie Energieträger substituieren müssen, in die konkrete Projektentwicklung einzubinden. Hier hat der Hydrogen Hub Aachen die Funktion einer Plattform, die Informationen, Kontakte, Investoren, politische Entscheider und Verwaltungsexperten für eine konkrete Projektentwicklung zur Verfügung stellt und aktiv moderiert.

 

Damit eine Weiterführung des Hydrogen Hubs möglich ist, muss die weitere Finanzierung durch die Trägerinstitutionen (u.a. StädteRegion Aachen) gesichert werden. Hier ist zunächst über die Weiterführung bis Ende 2026 zu entscheiden. Im Vergleich zum Jahr 2024 erhöht sich der Kostenansatz im Budget-Vorschlag des Projektbüros für das Jahr 2025 um circa 14% und führt zu Mehraufwendungen in Höhe von circa 6.356 € (brutto) pro Partnerregion. Der Kostenanstieg für das zweite Halbjahr 2025 ist vor allem Steigerungen in den Posten ‚Personal‘ (Personalausweitung um 0,5 VZÄ geplant) und ‚Sonstiges‘ geschuldet.

 

Rechtslage

Es handelt sich um eine freiwillige Aufgabe.

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Personelle Auswirkungen

Keine.

 

Finanzielle/bilanzielle Auswirkungen

Die StädteRegion Aachen beteiligt sich seit der Gründung des Hydrogen Hubs im Jahr 2021 anteilig an der Finanzierung. Die bisher geleisteten Beiträge beliefen sich auf nachfolgende Werte, die durch die Vorlagen 2021/0236 und 2022/0128 beschlossen wurden. Für das Jahr 2025 wurden die Finanzen bisher nur für das 1. Halbjahr beschlossen.

 

Jahr

Anteilige Finanzierung d. StädteRegion AC

2021

26.000,00 €

2022

19.724,00 €

2023

43.018,00 €

2024

39.448,00 €

2025 (1. Halbjahr)

20.914,00 €

2025 (2. Halbjahr) geplant

24.890,00 €

2026 geplant

49.542,00 €

 

Im Haushalt 2024 ist der Kofinanzierungsbeitrag im Produkt 15.01.01 unter dem Sachkonto 549300 „Mitgliedsbeiträge an Verbände, Vereine und Institutionen“ eingeplant. Ab dem Haushalt 2025 sollen die o.g. Beträge im Produkt 15.01.03 unter dem Sachkonto 531521 “Zuschüsse zur Förderung des Strukturwandels” eingeplant werden.

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Im Auftrag:

gez.: Terodde

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