Mitteilungsvorlage - 2023/0445

Reduzieren

Beratungsfolge

Reduzieren

Sachlage

Auch in diesem Jahr fanden in der StädteRegion Aachen zahlreiche kulturelle Aktivitäten statt, die von der Stabsstelle 16/Kultur in Eigenregie geplant und durchgeführt wurden.

Das Fotografie-Forum präsentierte fünf Fotoausstellungen, die für das Forum eigens kuratiert wurden. Das Kulturfestival X feierte 2023 sein 20-jähriges Jubiläum – ein besonderes Jahr erforderte mit 11 Events auch ein besonderes Programm. Darüber hinaus wurden 2023 insgesamt 38 Einzelprojekte an 25 Schulen und kulturellen Einrichtungen durchgeführt bzw. befinden sich in der Abschlussphase. Am 15.12.2022 nahm das „Lernatelier Fotografie“ seine Arbeit für die folgenden zwei Jahre auf. Bis Ende Oktober fanden insgesamt elf Seminare und Workshops für Schüler_innen und junge Menschen statt. Das Fotografie-Festival, das 2021 seine Premiere gefeiert hat, umfasste in diesem Jahr 18 Ausstellungsorte. Das Land NRW unterstützte das modellhafte Vorhaben mit Fördermitteln.

Bis zum 15.10.2023 als Stichtag haben ca. 40.000 Menschen die von der Stabsstelle 16 initiierten Ausstellungen besucht und an kulturellen Events und Workshops teilgenommen. Die Verwaltung hat in der letzten Vorlage für den Ausschuss für Schule, Bildung, Wissenschaft und Kultur die Konkretisierung des Kulturprogramms für die Folgejahre angekündigt.

1. Ausstellungen des Fotografie-Forums in Monschau

Auch in den Folgejahren wird das Ausstellungsprogramm des Fotografie-Forums sich ausschließlich auf die Fotokunst fokussieren. Das Fotografie-Forum wird auch in kommendem Jahr unserem Publikum ein facettenreiches Programm mit vier sehenswerten Ausstellungen empfehlen, darunter amerikanische Fotografie der 30er Jahre, Streetfotografie und konzeptuelle Fotokunst.

Neben dem professionellen Ausbau des digitalen Foto-Archivs soll ein attraktives und interessantes Vermittlungsangebot für junge Menschen im Fotografie-Forum geschaffen werden. In diesem Zusammenhang soll das Angebot des Lernateliers weiterentwickelt werden.

2. Das „Lernatelier Fotografie“ im Fotografie-Forum: Modellprojekt

Bilder sind in der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts omnipräsent. Sowohl bewegte wie auch stehende Bilder im Allgemeinen, besonders aber Fotografien, prägen heutige Lebenswelten. Nicht zuletzt dienen sie vor allem jüngeren Menschen in den sozialen Medien zur Selbstinszenierung, aber auch zur Informationsaufnahme und -vermittlung. Vor diesem Hintergrund ist es Ziel des neu eingerichteten „Lernateliers Fotografie“, einer oft unbedachten oder gar naiven Nutzung von Bildern entgegenzuwirken und sie zum Gegenstand pädagogischer Überlegungen zu machen. Thematisiert wird, wie Bilder gemacht, verbreitet und interpretiert werden. Daneben geht es auch darum, junge Menschen für eine kritisch-reflektierte Nutzung des Mediums Fotografie im politischen, gesellschaftlichen oder privaten Umfeld zu sensibilisieren und aufzuzeigen, wie mit Bildern in der Öffentlichkeit täglich Macht ausgeübt wird.

Am 15.12.2022 wurde das Lernatelier eingerichtet. Im Zentrum der Didaktik steht das Bewusstmachen der unreflektierten Mediennutzung. Durch das Aufzeigen, dass bzw. auf welche Art und Weise eine Wirklichkeit durch ein Bild reproduziert oder auch konstruiert wird, werden Betrachtende ermächtigt, bewusst Entscheidungen über die Einordnung des Gesehenen zu treffen und die in dem Bild liegenden sozialen Selektionsprozesse zu erkennen. Das Projekt wird in enger Anlehnung an das Förderprojekt „Kulturrucksack“ realisiert.

Das Vermittlungsangebot 2023 richtet sich an junge Menschen und umfasst 12 Workshops und Führungen im Fotografie-Forum. Nach der ersten Erprobungsphase im Fotografie-Forum in Monschau wurde das Angebot des Lernateliers im Rahmen des Fotografie-Festivals auf verschiedene Ausstellungsorte, wie das Aukloster in Monschau, die Burg Frankenberg in Aachen und weiterführende Schulen, erweitert. Die dezentrale Umsetzung in den einzelnen Kommunen der StädteRegion könnte dann im Jahr 2024 erfolgen.

3. Kunstpreis für Fotografie des Fotografie-Forums der StädteRegion Aachen

Das vom Fotografie-Forum bereits seit 2019 vergebene Projektstipendium wird zum Kunstpreis für Fotografie umgestaltet. Der Vorstand des KuK e.V. hat am 07.02.2023 einstimmig beschlossen, den Kunstpreis für Fotografie 2023 an die renommierte Fotografin Barbara Klemm zu vergeben. Im Rahmen der Vernissage zu ihrer Ausstellung am 12.02.23 im Fotografie-Forum wurde die Preisvergabe verkündet. Die offizielle Preisverleihung wird am 17.11.2023 um 16 Uhr im Aukloster in Monschau erfolgen.

Die Ausführungen, die dem Ausschuss Ausschuss für Schule, Bildung, Wissenschaft und Kultur in der Sitzungsvorlage 2023/0105 vom 28.02.2023 vorgestellt wurden, werden zur Vervollständigung des Gesamtkonzeptes erneut beigefügt.

Ab dem Jahr 2024 soll die Verleihung des Kunstpreises alle zwei Jahre stattfinden. Der Kunstpreis wird vom Förderverein des Fotografie-Forums in Kooperation mit der StädteRegion Aachen vergeben. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung richtet sich an Fotograf_innen, die ein besonderes Lebenswerk nachweisen und einen wichtigen Beitrag zur Etablierung der Fotografie als neuer Kunstform geleistet haben bzw. leisten.

Wichtig ist, dass der Kunstpreis für Fotografie nicht an einen bestimmten Sponsor gebunden wird. Deshalb soll sich das Preisgeld wie folgt zusammensetzen aus:

  • den Leihgebühren, die wir durch die Verleihung eigener Ausstellungen bzw. einzelner Arbeiten an Dritte erheben,
  • den Erlösen, die durch Verkauf von Katalogen, Postkarten und Plakaten entstehen,
  • aus den Spenden der Besucher_innen sowie aus
  • städteregionalen Mitteln.

Die städteregionalen Mittel werden in Form eines Zuschusses in Höhe von 3.000 Euro ab 2024 an den KuK e.V. ausgezahlt.

Den Vorschlag für eine_n Preisträger_in stimmt die Leiterin des Fotografie-Forums im Vorfeld mit dem Vorstand des KuK e.V. ab. Die Zustimmung zur Preisvergabe erfolgt durch den Förderverein KuK e.V. Die Kosten des Kunstpreises in Höhe von 10.000 Euro tragen der Förderverein und die StädteRegion Aachen. Die Preisträger_innen verpflichten sich, im Fotografie-Forum eine Ausstellung (bzw. eine Gruppenausstellung) mit ihren eigenen Arbeiten zu gestalten. Ein Rechtsanspruch auf Erhalt des Kunstpreises besteht nicht.

Im Jahr 2024 wird der Kunstpreis für Fotografie zum zweiten Mal vergeben. Die Mitglieder des Ausschusses für Schule, Bildung, Wissenschaft und Kultur werden über den_die Preisträger_in informiert und zur offiziellen Preisverleihung eingeladen.

Ab dem Jahr 2024 soll die Verleihung des Kunstpreises alle zwei Jahre erfolgen.

4. Kulturrucksack NRW

Das Programm „Kulturrucksack“ ist eine Initiative des Landes Nordrhein-Westfalen, die erstmals im Jahr 2012 Premiere feierte. Die Zielgruppe dieses Landesprogramms ist im Speziellen die Altersklasse der 10- bis 14-Jährigen. Die StädteRegion Aachen ist von der Erstauflage an dabei und gehört somit zu den Kulturrucksack-Pionieren. Das Konzept setzt darauf, die jungen Menschen interaktiv an vielfältige Kunst- und Kultursparten heranzuführen, um kulturelle Bildung kostenfrei oder deutlich kostenreduziert erlebbar zu machen. Neben der positiven Entwicklung von Soft Skills, die im Schulalltag, insbesondere aber auch später beim Einstieg in das Berufsleben von Relevanz sind, können die Kinder und Jugendlichen auch ganz konkret künstlerische Talente bei sich entdecken. Das Angebot, sich mit Kultur zu beschäftigen, basiert dabei auf dem Prinzip der Freiwilligkeit, weshalb ein hoher Nachhaltigkeitseffekt spürbar ist.

Die finanztechnische Abwicklung, Projektkoordinierung und inhaltliche Begleitung bei der Konzeptentwicklung und Durchführung von fast 40 Einzelprojekten in der StädteRegion Aachen läuft von Beginn an erfolgreich über die Stabsstelle 16/Kultur der StädteRegion.

Rückblickend auf die vergangenen zwölf Jahre partizipierten über 13.000 Interessierte von rund 180 kulturellen Einrichtungen, Schulen und Begegnungsorten für Jugendliche aus allen regionsangehörigen Kommunen an rund 387 Kulturrucksack-Projekten. Dazu akquirierte die StädteRegion Aachen Fördermittel in Höhe von 1.000.110 Euro. Diese wurden bis 2021 nahezu ausschließlich für die Projektkosten eingesetzt. Erst Ende 2022 wurde eine zusätzliche Teilzeitstelle in der Stabsstelle 16, befristet für die Dauer von zwei Jahren, eingerichtet, die für die Koordination, Betreuung und Abwicklung der einzelnen Projekte zuständig ist. Der zu Beginn fokussierte Projektschwerpunkt „Musik“ wurde über die letzten vier Jahre sukzessive aufgeweicht, sodass mittlerweile jegliche Genres darstellender und bildender Kunst angeboten werden, eine Vielzahl davon in Crossover-Projekten mit gleichzeitig mehreren Kunst- und Kultursparten. Allerdings gab es bisher kaum Projektangebote für die Bereiche „Fotokunst“ und „Multimedia“. Diese sollen in Zukunft, auch durch die enge Zusammenarbeit mit dem Fotografie-Forum der StädteRegion Aachen in Monschau, stärker fokussiert werden. Auch in diesem Jahr wird eine Vielzahl an kulturellen Aktivitäten aus verschiedensten Kunst- und Kultursparten angeboten. Ende November 2023 werden neue Förderprojekte für das kommende Jahr akquiriert.

5. Das Fotografie-Festival (13.08.–10.09.2023)

Das Fotografie-Festival fand in diesem Jahr – nach erfolgreicher Premiere 2021 – wieder statt. Bei der Stabsstelle 16 gingen 110 Bewerbungen zur Teilnahme ein. Das Bewerbungsmaterial umfasste fast 6.000 Foto-Dateien. Über 100 Fotokünstler_innen zeigten ihre Arbeiten an 18 Ausstellungsorten der Öffentlichkeit. Ende September 2023 ging die 2. Edition des als Biennale angelegten Fotografie-Festivals der StädteRegion Aachen zu Ende und begeisterte viele Menschen mit hochwertiger Fotokunst. Die vier Wochen im Zeichen der Fotografie waren mit ca. 12.000 Besucher_innen ein voller Erfolg.

Zum ersten Mal wurden Ausstellungen des Fotografie-Festivals durch mehrere Midissagen, Expert_innen-Gespräche und Workshops für junge Menschen begleitet: Sie fanden zum größten Teil in dem neu gegründeten „Lernatelier Fotografie“ in Monschau statt, teilweise auch dezentral in Schulen oder anderen Ausstellungsorten. Innerhalb der insgesamt sechs teilweise mehrtägigen Workshops wurden die jungen Teilnehmer_innen durch Kunstschaffende an einzelne Ausstellungen herangeführt und analysierten unter professioneller Anleitung die Umsetzung des Themas in den gezeigten Werken.

Das Motto „Allianzen“ prägte auch 2023 das Fotografie-Festival der StädteRegion Aachen in verschiedener Hinsicht. Durch die Vorbereitungen fügten sich die zahlreichen nationalen und internationalen Verbindungen noch enger zu einem stabilen und funktionierenden Netzwerk zusammen, um das Interesse für die Fotografie bei den Besucher_innen zu wecken und die Fotografie in der StädteRegion Aachen sowie der Aachener Grenzregion auf lange Sicht zu fördern.

Das geplante 3. Fotografie-Festival soll in der StädteRegion Aachen und in der Euregio Maas-Rhein stattfinden. Es wird eine Reihe von (max. 20) Foto-Ausstellungen umfassen, die im September/Oktober 2025 an verschiedenen und außergewöhnlichen Orten einem breiten Publikum präsentiert werden. Mit Ausstellungen, Events, Workshops, Gesprächen und Treffen mit Expert_innen aus der Welt der Fotografie soll das Vorhaben zu einem sehenswerten und modellhaften Ereignis werden. Durch die Partizipation euregionaler Fotograf_innen und Einrichtungen soll zudem der Bezug zur Grenzregion hergestellt werden. Drei größere Ausstellungen (eine im Fotografie-Forum in Monschau, eine in Maastricht und eine in der Stadt Aachen) mit Arbeiten von international bekannten und renommierten Fotograf_innen in Zusammenarbeit mit der Agentur Magnum Photos, Paris, werden dem Fotografie-Festival eine internationale Ausstrahlung verleihen.

Um das Fotografie-Festival an den (max.) 20 Orten auf qualitativ hohem Niveau zu positionieren, werden sowohl weltweit bekannte als auch talentierte Fotograf_innen aus der Euregio eingeladen, an einem bestimmten Ort ihre Fotoarbeiten auszustellen. Zudem werden Fachgrößen und Expert_innen aus dem Bereich Fotokunst über die Beteiligung an dem Festival entscheiden. An der Ausrichtung des Festivals können sich regionale Galerien, Museen und Bildungseinrichtungen beteiligen. Als Ausstellungsorte kommen auch Kirchen, historische Gebäude und Kunstvereine sowie industrielle Denkmäler in Betracht. Das erste Fotografie-Festival fand 2021 statt und stieß mit über 8.000 Besucher_innen auf große Resonanz. Das zweite Fotografie-Festival fand 2023 statt; es umfasste 18 Ausstellungsorte, 6 Workshops und 10 Veranstaltungen, die von 12.000 Menschen besucht wurden.

Ziel für die Zukunft ist, dem Festival verstärkt internationale Anerkennung zu verschaffen und durch den regionalen Bezug zugleich seine intime Dimension zu erhalten. Mit dem Fotografie-Festival soll in der Aachener Grenzregion eine wichtige Dreh- und Angelscheibe für (künstlerische) Fotografie geschaffen werden, um die Fotografie in der Aachener Region auf lange Sicht zu fördern.

6. Neue Formate des künftigen Kulturprogramms: StädteRegionale Kulturtage und der Kulturfonds für mittelgroße Kulturprojekte

Die der Sitzungsvorlage – Nr. 2023/0105 vom 28.02.2023 beigefügte Anlage bezüglich der qualitativen Recherche zur Kulturlandschaft in den Kommunen der StädteRegion zeigte das Bild einer inhomogenen Angebotsstruktur. Dem breiten Spektrum an kulturellen Einrichtungen und Veranstaltungen in der Stadt Aachen steht eine deutlich geringere Anzahl von kulturellen Angeboten in den mittleren und kleinen Kommunen der StädteRegion Aachen gegenüber. Dies ist zum Teil durch die Geschichte und Größe der Städte bedingt. Die mäßige finanzielle Ausstattung der Kulturämter – sofern diese in den Kommunen vorhanden sind – verstärkt das differente Bild der Kulturlandschaft in der Region.

Herauszuheben gilt es, dass in den mittleren und kleinen Kommunen bereits bemerkenswerte Projekte und Veranstaltungen stattfinden, die zum Teil durch die regionalen Kulturakteure, Vereine und Kreativen in Eigenregie durchgeführt werden und sich vornehmlich an ein breites regionales Publikum richten. Dieses Engagement kommunaler Kulturakteure möchte die städteregionale Verwaltung künftig stärker unterstützen.

Der Ausschuss für Schule, Bildung, Wissenschaft und Kultur stimmte in der Sitzung am 16.03.2023 dem Vorschlag der Verwaltung zu, die Idee eines neu zu gründenden Fonds zur Förderung von kulturellen Projekten in den Kommunen der StädteRegion Aachen sowie der Schaffung eines Angebotes von kulturellen Veranstaltungen, Projekten und Aktionen in gebündelter Form für eine bestimmte Kommune zu konkretisieren.

6.1 StädteRegionale Kulturtage

Das Programm des Kulturfestivals 2023 umfasste elf Veranstaltungen, darunter eine Fotoausstellung, zwei konzertante Aufführungen, musikalisch-szenische Performances, Lesungen und Konzerte. Das Kulturfestival X hat in diesem Jahr in dieser Form – wie in der Sitzungsvorlage – Nr. 2023/0105 vom 28.02.2023 angekündigt – zum letzten Mal stattgefunden.

Die Verwaltung schlug dem Ausschuss für Schule, Bildung, Wissenschaft und Kultur die Durchführung eines neuen Formates für Kulturveranstaltungen vor, wobei die kulturellen Aktivitäten und Projekte jährlich für eine Kommune en bloc vermarktet werden sollen. Konkret schlägt die Verwaltung die Durchführung sogenannter „StädteRegionaler Kulturtage“ vor, die von der Stabsstelle 16 jedes Jahr für eine Kommune konzipiert und realisiert werden. Dieses neue Format könnte in Anlehnung an das bereits gut etablierte „StädteRegionale Bürgerfest“ stattfinden und das Kulturfestival X in seiner jetzigen Form ablösen.

2024 wird im Zeitraum zwischen dem 21.06. und dem 30.06.2024 das neue Veranstaltungsformat in Alsdorf stattfinden. Die StädteRegionalen Kulturtage werden zehn Veranstaltungen umfassen, die von renommierten Künstler_innen und regionalen Akteuren durchgeführt werden. Nach Alsdorf soll 2025, nach alphabetischem Prinzip, Baesweiler folgen.

Für die Stadt Aachen wurde bereits seit 2010 durch die finanzielle Unterstützung der Chorbiennale eine besondere Fördersituation geschaffen. Hierfür wird alle zwei Jahre ein Zuschuss in Höhe von 25.000 Euro gewährt.

Ein wichtiger, nicht zu vernachlässigender Vorteil in der Änderung des Formats für die geplanten Veranstaltungen liegt in der Kostenersparnis gegenüber dem Kulturfestival X. Die hohen Kosten für das technische Equipment und der enorme Zeitaufwand für den Aufbau von Ton- und Lichttechnikanlagen an zehn verschiedenen Orten zu verschiedenen Zeiten werden entfallen. Die Haushaltsmittel, die sonst zur Durchführung des Kulturfestivals X im Haushaltsplan in Höhe von 90.000 Euro veranschlagt wurden, werden anteilsmäßig in Höhe von 60.000 Euro in das neue Veranstaltungsformat und seine Durchführung fließen. Die restlichen 30.000 Euro aus dem bisherigen Haushaltsansatz für das Kulturfestival X werden für den neu zu gründenden Kulturfonds eingesetzt.

6.2 Kulturfonds für mittelgroße Kulturprojekte

Das Projekt „economy meets art“ (ema) wurde 2010 von der Stabsstelle für Kultur der StädteRegion Aachen ins Leben gerufen. Im Rahmen dieses Projekts gab es seitdem vielfältige Angebote für Kunstschaffende in der StädteRegion. Grundgedanke des Projekts war es, Kooperationen zwischen Kreativen und Unternehmen zu fördern. Bis 2021 wurden herausragende Projektideen regelmäßig gefördert. 2022 wurden im Rahmen des ema-Projekts gezielt Initiativen und Projekte von Kulturschaffenden in den vom Hochwasser betroffenen Kommunen unterstützt, um dort wieder Kultur stattfinden zu lassen. Vor dem Hintergrund der vorangegangen Krisen stehen nun zahlreiche Kulturakteure, Kultureinrichtungen und Kulturveranstaltende vor existenziellen Herausforderungen, so dass sie kaum in der Lage sind, u.a. die steigenden Energiekosten aus eigener Kraft zu bewältigen.

Die Erfahrungen mit dem ema-Projekt zeigen großen Bedarf für eine schnelle und unbürokratische Vergabe von Zuschüssen an regionale Akteure der hiesigen Kunstszene. Auch die Rückmeldungen der kommunalen Kulturämter und Kulturschaffenden bestätigen die Notwendigkeit, die im Budget von der Stabsstelle 16 veranschlagten Haushaltsmittel sowohl für einzelne als auch für temporäre Projekte und Veranstaltungen einzusetzen sowie zum Ausbau der Kulturlandschaft in den einzelnen Kommunen zu generieren.

Daher schlug die Verwaltung in der letzten Sitzungsvorlage – Nr. 2023/0105 vor, den Kommunen der StädteRegion Aachen ab 2024 finanzielle Mittel aus einem neu einzurichtenden „Kulturfonds für mittelgroße Kulturprojekte“ bereitzustellen.

Gegenstand der Förderung: Mittelgroße Kulturprojekte 

Die StädteRegion Aachen möchte kulturelle Projekte aus den Bereichen darstellende und bildende Kunst, Industriekultur, Musik, Literatur und Film, die nicht ohne einen kommunalen Zuschuss durchgeführt werden können, finanziell unterstützen. Über die Vergabe der Förderung entscheidet der Ausschuss für Schule, Bildung, Wissenschaft und Kultur. Ein Rechtsanspruch auf Förderung besteht nicht.

Aus dem neu zu gründenden Kulturfonds können kulturelle Projekte gefördert werden. Die Förderung ist auf maximal 5.000 Euro je Projekt beschränkt.

Ein Antrag auf Förderung kann von natürlichen oder juristischen Personen aus der StädteRegion Aachen gestellt werden. Das breite Spektrum, das von Konzert bis Performance, von Theater bis Film, von Literatur bis bildender Kunst und Fotografie reicht, spricht dabei eine Vielzahl unterschiedlicher Projekte an. Neben regional vernetzenden Angeboten liegt der Fokus vor allem auf kommunalen Projekten, die die örtliche kulturelle Infrastruktur stärken und eine überregionale Anerkennung finden. Der Aspekt des Besonderen muss hier erkennbar sein. Es werden keine kommerziellen Konzerte, Weinfeste, Stadtfeste oder Städtepartnerschaftsfeste gefördert. Kommerzielle Veranstaltungen sowie der Erwerb von Kunstwerken sind aus Mitteln des Kulturfonds nicht förderfähig. Für regelmäßig wiederkehrende Veranstaltungen ist eine Anschubfinanzierung möglich. Dies gilt auch für Kommunen, die an der Erstellung eines Kulturkonzeptes für ihre Stadt/Gemeinde arbeiten.

Voraussetzungen der Förderungen

Förderfähige Projekte müssen folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • Das Projekt wird in der StädteRegion Aachen durchgeführt.
  • Die Gesamtfinanzierung des Vorhabens ist gesichert. Der Zuschuss dient der Kofinanzierung des Projektes.
  • Das Projekt wurde noch nicht begonnen.
  • Der Antragsteller garantiert die ordnungsgemäße Durchführung des Projekts und legt nach Abschluss des Projektes einen Verwendungsnachweis vor.

Der Förderantrag soll unbürokratisch abgewickelt werden. Förderanträge müssen schriftlich bei der Stabsstelle Kultur zum 31.03. und 31.08. jedes Jahres gestellt werden. Über die Zuteilung von Mitteln aus dem Kulturfonds entscheidet der Ausschuss für Schule, Bildung, Wissenschaft und Kultur auf der Basis eines Vorschlags durch das zuständige Amt.

Die Verwaltung bittet um Kenntnisnahme.

Reduzieren

Personelle Auswirkungen

 

Keine

 

Finanzielle/bilanzielle Auswirkungen

Der Kulturfonds für mittelgroße Kulturprojekte soll 50.000 Euro umfassen. Diese Mittel sind im Produkt 04.06.02 "Kultur" anteilsmäßig im Sachkonto 543965 (Kulturfestival X) in Höhe von 30.000 Euro und im Sachkonto 543980 (Kultur und Kulturwirtschaft) ema in Höhe von 20.000 Euro bereits im Haushaltsentwurf 2024 eingestellt.

Reduzieren

gez.: Dr. Grüttemeier

Loading...