Mitteilungsvorlage - 2023/0435

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Beratungsfolge

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Sachlage

Mit Zuwendungsbescheid vom 30.08.2023 wurde der Antrag der Verwaltung im Förderprogramm „Kommunale Modellvorhaben zur Umsetzung der ökologischen Nachhaltigkeitsziele in Strukturwandelregionen (KoMoNa)“ des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) positiv beschieden.

Damit konnte das Projekt unter dem Namen „BNE-Bio: Außerschulische Bildungsportfolios für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene“ in der StädteRegion Aachen starten. Die Laufzeit beträgt drei Jahre (01.09.2023 bis 31.08.2026).

 

Ziel des Projektes ist, dass künftig sich das Thema BNE (Bildung für Nachhaltige Entwicklung) wie ein roter Faden durch den Bildungsweg der jungen Menschen in der StädteRegion Aachen ziehen kann. Dazu entwickeln und erproben erfahrene außerschulische Bildungspartner neue, untereinander abgestimmte und zueinander passende außerunterrichtliche Bildungsmodule zu den programmrelevanten SDGs (sustainable development goals): Eine BNE-Bildungsbiografie soll ermöglicht werden.

 

Konkret sollen im Rahmen dieses Förderprojekts die Teilprojekte „Future Guides“, „Aufsuchende Bildungsangebote entlang programmspezifischer SDGs“ und „Bildungsangebote an einem Industrie-Museum“ entwickelt werden. Begleitend dazu soll eine BNE-Bildungsportfolio entstehen.

 

„Future Guides“ ist ein innovatives Bildungsprogramm mit partizipativem Peer-to-peer-Ansatz im Themenfeld der ökologischen Nachhaltigkeit und der Energiewende.  Jugendliche von 10 bis 18 Jahren sollen zu Multiplikator_innen bzw. zu „Future Guides“ ausgebildet werden. Das dazu notwendige Qualifizierungsprogramm soll die bereits bestehenden guten Erfahrungen aus dem am ENERGETICON vorhandenen Konzept der „Young Energy Guides“ (junge Museumsführer_innen) aufgreifen und diese um den Schwerpunkt der Wissensvermittlung nach dem Peer-to-peer-Prinzip weiterentwickeln. Die zukünftigen „Future Guides“ sollen daher nicht nur Führungen geben können, sondern zu Expert_innen ausgebildet werden, die ihren Peers als Multiplikator_innen in Bezug auf die Energiewende, Nachhaltigkeit und die zukünftigen Herausforderungen dienen. Geplant ist, dass die „Future Guides“, an ihren Schulen und Bildungseinrichtungen selbstständig (und unter Hilfe-stellung des museumspädagogischen Personals) Informationsveranstaltungen und Aktionen durchführen können. So sollen die Themen Nachhaltigkeit, Energiewende und Strukturwandel in die Bildungseinrichtungen gebracht werden und ihren multiplikatorischen Effekt entfalten können.

 

Das dazu gehörige Bildungsprogramms unter dem Arbeitstitel „Nachhaltiger Wandel“ soll nicht nur für die Ausbildung der Future Guides genutzt werden, sondern auch Besucher_innen des Museums zugänglich sein und sich inhaltlich auf die SDGs konzentrieren, die im speziellen Kontext der regenerativen Energie und des Strukturwandels vor Ort bereits dargestellt sind, um so im Sinne der Nachhaltigkeit Synergien und vorhandene Infrastruktur zu nutzen (SDGs 7, 9, 12, 13 und 15). Dabei sollen vorhandene Informationen, Anschauungsmaterial und Exponate einbezogen und die benannten Nachhaltigkeitsziele explizit thematisiert werden. Dort, wo die thematische Erweiterung auch eine Ergänzung bei der Beschriftung der Stationen erfordert, sollen neue Informationstafeln, die den BNE-Bezug deutlich herausstellen, installiert werden.

 

Die „Future Guides“ werden im Laufe des Projektes selbst zu Ausbilder_innen und leiten die nächste Generation von jungen „Future Guides“ an, sie geben ihre wertvollen Erfahrungen weiter und bauen ein Netzwerk von aktiven Jugendlichen auf. Sie erweitern ihren Wirkungsgrad, in dem sie künftig auch z.B. an den Tagen der offenen Tür an ihren Schulen als Multiplikator_innen für BNE ihre Peers ansprechen, informieren und begeistern und einen städteregionsweiten „Future Day“ organisieren.

 

Der Future Day soll dabei eine Informationsveranstaltung für die Peers der „Future Guides“ sein, bei der BNE-Inhalte spielerisch vermittelt und Aktionen durchgeführt werden. Die Veranstaltung soll durch den Peer-to-peer-Ansatz einen aktivierenden und motivierenden Charakter haben und durch das Einladen von Vereinen und Jugendgruppen die Reichweite der „Future Guides“ und Nachhaltigkeitsthemen vergrößern.

 

„Aufsuchende Bildungsangebote entlang programmspezifischer SDGs – Konzeption und Durchführung“

Im Rahmen des Gesamtförderprojektes „BNE-Bio“-Projektes sollen mobile/aufsuchende multithematische Bildungsprogramme auf die SDGs hin geschärft und durch neue, speziell auf BNE ausgerichtete Bildungsmodule ergänzt werden. Es sollen Experimentiereinheiten für Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren (Sek. I) entwickelt werden.

Anhand verschiedener didaktischer Methoden mit Schwerpunkt Hands-on (Spiele, Experimente, Gleichgewichtsbrett, Arbeitsblätter, Impulsvideos) sollen Kinder und Jugendliche für das Thema Nachhaltigkeit, anknüpfend an ihre Lebenswelt sensibilisiert werden. Durch die Anpassung an die eigene Lebenswelt wird eine höhere Identifikation mit den Themen erreicht. Themen können u.a. sein: Kreisläufe, Zero Waste, virtuelles Wasser, Recycling.

 

Nach der Entwicklung der Module sollen die neuen Angebote mittels des eXploregio.mobils, der mobilen Experimentierstation des Netzwerks der außerschulischen Lernorte in der Region eXploregio.net, auf Tour durch die gesamte StädteRegion Aachen gehen.

Darüber hinaus sollen in Kooperation mit einzelnen außerschulischen Lernorten, Forschungseinrichtungen und Unternehmen aus dem Bereich Umwelttechnik, Landwirtschaft sowie kommunale Einrichtungen (z.B. Wasserversorger, Energieversorger, Regionalplanung) neue Bildungsangebote mit klarem Praxisbezug entwickelt und im Rahmen einer BNE-Bildungsbiografie umgesetzt werden. Die Praxiskurse thematisieren die programmspezifischen SDGs und richten sich an Jugendliche ab Klasse 10.

 

Im Rahmen der Praxiskurse sollen die teilnehmenden Jugendlichen auch eigene Anliegen/Wissen mit einbringen und den Bezug zu den SDGs herstellen. Die Praxiskurse sind auch ein wichtiger Beitrag zur Berufs- und Studienorientierung der Jugendlichen und bieten Einblicke in Berufe mit klarem Bezug zur Nachhaltigkeit.

 

„Bildungsangebote an einem Industrie-Museum“

Hierbei sollen vor allem die konzeptionelle Weiterentwicklung des gesamten Bildungsangebots hinsichtlich der SDGs und Erweiterung bestehender BNE-Module zu einem BNE-Parcours (ab 14 Jahre) am Zinkhütter Hof umgesetzt werden. Jährlich sollen über 1500 junge Menschen und ca. 120 Pädagog_innen erreicht werden.

 

Dazu wird der Zinkhütter Hof einen gesonderten BNE-Parcours entwickeln, der sich passgenau in die städteregionale BNE-Bildungsbiografie einfügen lässt, und diesen gemeinsam mit Jugendlichen erproben. Die jungen Besucher_innen sollen erfahren, wie sie selbst eine nachhaltige Entwicklung mitgestalten und das eigene Handeln kritisch reflektieren können. Schließlich sollen die Jugendlichen über die Gestaltungsmöglichkeiten von „Green Jobs“ (Jobs, die zur Nachhaltigkeit beitragen) informiert und für die Bedeutung ihrer Berufswahl für die Erreichung der SDGs sensibilisiert werden.

 

Damit die einzelnen Parcours-Stationen die Jugendlichen entsprechend ihrem Wissensstand und ihren Vorerfahrungen ansprechen, werden bereits bei der Konzeption und Entwicklung des Parcours jungen Menschen partizipativ in den Arbeitsprozess eingebunden. Dazu soll das Museum interessierte Schüler_innen aus der Region in den Entwicklungsprozess integrieren. Es ist geplant, dass sich die Schüler_innen in kleinen Arbeitssitzungen außerhalb der Unterrichtszeit treffen. Das BNE-Parcours soll durch interaktive didaktische Mittel zielgruppengerecht begleitet werden.

Mit der Umsetzung der Teilprojekte werden die o.g. erfahrenen und profilierten außerschulische Bildungspartner in der StädteRegion Aachen beauftragt.

 

Die Verwaltung bittet um Kenntnisnahme.

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Personelle Auswirkungen

Für die Koordination und Organisation des Projektes wurde eine 0,5 VZÄ im A 43 eingerichtet.

 

Finanzielle/bilanzielle Auswirkungen

Die Gesamtprojektkosten belaufen sich auf 431.557,20 €. Die Förderquote beträgt 80%. Somit wurden für den Zeitraum vom 01.09.2023 bis 31.08.2026 Fördermittel i.H.v. 345.245,76 € bewilligt.

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Im Auftrag:

gez.: Terodde

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