16.05.2024 - 2 Strukturwandel am Forschungsflugplatz Würselen-...

Beschluss:
zur Kenntnis genommen
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Es folgte ein gemeinsamer Vortrag von Herrn Dr. Schievenbusch und Herrn Dr. von Borries.

Die detaillierten Inhalte können der als Anlage beigefügten Präsentation entnommen werden. 

Im Anschluss dankten die Ausschussmitglieder den beiden Rednern für die sehr interessante Präsentation und die Vorstellung der Projekte.

Herr Andraczek stellte die folgenden Fragen:

  1. Um die Größenordnung einschätzen zu können, wie sehen Sie den Forschungsflugplatz Aachen-Würselen im Vergleich zum Standort München, im Bezug auf Standortbeurteilung und Konkurrenz?
  2. In der Präsentation ging es in der Hauptsache um die Komponentenentwicklung in der Luftfahrt, inwieweit ist auch eine Gesamtentwicklung von beispielsweise Elektrokoptern angedacht?
  3. Inwieweit ist die personengebundene oder nicht personengebundene Luftfahrt, wie beispielsweise Drohnen oder Elektokopter dort vertreten?

Herr Dr. Schievenbusch erklärte, dass zwar die großen Unternehmen in München, Hamburg oder den Bundesländern Brandenburg und Niedersachsen ansässig seien, jedoch von den ca. 130.000 Beschäftigten in der Luftfahrtindustrie 60.000 in NRW tätig seien. Das Bundesland NRW müsse sich anders positionieren, hier seien mehr mittelständige Unternehmen tätig. Mit teilweise nur 100-200 Mitarbeitern seien sie jedoch die „hidden Champions“ der Luftfahrt. Dies sei an die Landesregierung adressiert worden, um hier eine neue Sichtbarkeit für das Bundesland im Bezug auf Luftfahrt zu schaffen. Zu 3.: Der Standort Aldenhoven in Zusammenarbeit mit Merzbrück befasse sich genau mit der Thematik: nicht personengebundenes und personengebundenes Fliegen mit kleineren Geräten.

Zum Thema Komponenten (2) zeigte er weiter auf, dass ein Flugzeug (beispielsweise der A320) 8.000.000 Einzelteile habe, ein Triebwerk hätte 20.000 Einzelteile. NRW sei ein Bundesland, das kein Gesamtsystem fertigt, jedoch die ganzen Komponenten für Antriebe und Flugzeuge. Die Wertschöpfung liege in der Zuliefererindustrie. Herr Dr. von Borries führte weiter aus, dass es für die Forschung interessant sei, wie sich diese Komponenten im Gesamtsystem verhielten. Dies würde anhand eines elektrischen Kleinfluggerätes, welches im Maßstab 1:4 als Demonstrator in Zusammenarbeit mit Airbus gebaut werden soll, getestet. Ziel sei, dass die Luftfahrt klimaneutral werde.

Zu 3.: Am Flugplatz Würselen-Aachen würde der Schwerpunkt auf die bemannten Kleinflugsysteme gesetzt.

Der Vorsitzende fragte an, ob man auch im Nachgang zu der Sitzung bereit wäre, spezielle Fragen zu beantworten, woraufhin Herr Dr. Schievenbusch die Ausschussmitglieder zu einem Termin vor Ort einlud, um dann alle fachlichen Fragen zu beantworten.

Für die Grünen-Fraktion gab Frau Schmitt-Promny noch folgende Fragen mit auf den Weg:

- Es wäre es in Bezug auf den Strukturwandel interessant, ob die vorhandenen, gut ausgebildeten Arbeitskräfte aus dem RWE-Bereich hier integriert werden könnten.

- Die Komponentenausrichtung sei eine regionale Stärke, aber diese „hidden Champions“ sitzen an verschiedenen Stellen in NRW. Da die Arbeitsplätze vor Ort gebraucht würden, könne es nicht das Ziel sein, alle Unternehmen ins Rheinische Revier zu holen.

- Wird das angesprochene Thema Cradle to Cradle, auch beim Bau berücksichtigt?

Herr Dr. Schievenbusch äußerte, dass qualifizierte Arbeitsplätze kommen würden, was perfekt passen würde. Das Thema Cradle to Cradle würde beim Bau bedacht. Zudem erläuterte er, dass Luftfahrt flächendeckend über ganz NRW verteilt wäre und dass es kein Wettstreit unter den Gebieten wäre, sondern ein gemeinsamer Prozess.

Frau Radermacher gab an, dass dort eine Bahnlinie entlangführe und fragte, ob bereits geprüft würde, ob dort eine Station eingerichtet werden könne.

Hierzu führte Herr Dr. von Borries aus, dass man aufgrund der aktuell sehr jungen Belegschaft, von denen die wenigsten mit dem Auto zur Arbeit kämen, bereits in Gesprächen zur Verkehrsanbindung sei. 

Der Vorsitzende bedankte sich für die Einladung, das Angebot würde zu gegebener Zeit gerne angenommen.

 

Der Ausschuss für Strukturentwicklung, Wirtschaft, (Eu-)regionale Zusammenarbeit und Tourismus nahm die Mitteilungsvorlage zur Kenntnis.

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Anlagen