02.11.2023 - 3 EWV Energie- und Wasser-Versorgung GmbH; Konzep...

Beschluss:
zur Kenntnis genommen
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Einleitend erläutert Herr SRTM Dr. Griese, dass dieser Tagesordnungspunkt auf einem Beschluss des Städteregionsausschusses von vor zweieinhalb Jahren beruhe, mit welchem die regionalen Energieversorger gebeten wurden, ihre Konzepte zur Umstellung der Stromversorgung bis 2030 aus erneuerbaren Energien und deren Umsetzungsplanung dem Ausschuss für Umwelt, Klima und Mobilität zu präsentieren.

Nachdem die STAWAG sowie die enwor GmbH ihre Konzepte bereits in der Sitzung am 29.03.2022 präsentiert haben, sei es nun erfreulich, dass auch die EWV GmbH ihr Konzept nun präsentieren werde. Herr SRTM Dr. Griese begrüßt die Gäste Frau Aue und Herrn Schürmann von der EWV GmbH.

 

Es folgt ein Vortrag von Herrn Schürmann, Leiter der Abteilung Energiewende bei der EWV GmbH. Zu Beginn seiner Präsentation entschuldigt sich Herr Schürmann im Namen der EWV GmbH für die verspätete Vorlage des Konzepts. Begründend verweist er unter anderem darauf, dass sich die Mitarbeitenden der EWV GmbH seit der Corona-Pandemie vollständig im Home-Office befänden, da eine Rückkehr in ihr Bürogebäude in Stolberg durch die katastrophalen Hochwasserfolgen 2021 nicht möglich gewesen sei. Ferner zeigt Herr Schürmann auf, dass es in den vergangenen Jahren zu erheblichen Veränderungen in der Branche der Energieversorgung gekommen sei. Darüber hinaus habe der Verzicht auf den Einzug der Abschläge der Kundinnen und Kunden im Dezember 2022 sowie das Thema der Erlösabschöpfungen die EWV GmbH vor große Herausforderungen gestellt.

Herr Schürmann stellt heraus, dass das Thema Energiewende bei der EWV GmbH in den vergangenen zwei Jahren besonders an Bedeutung gewonnen habe. Die EWV GmbH habe die Abteilung Energiewende neu eingerichtet und das Angebot erneuerbarer Energien stärker in den Fokus genommen.

Hierzu verweist er auf das Angebot von Ökostrom, Ökogas sowie den Fördertopf „Region Plus“ für regionale Klimaprodukte.

Ziel der EWV GmbH sei es, bis zum Jahr 2030 100 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien zu beziehen. Hierzu soll der Anteil, der bisher aus Graustrom bezogen wurde, gänzlich durch „Grünstrom“, Strom aus erneuerbaren Energien, ersetzt werden. In den letzten Jahren habe sich die Nachfrage nach Grünstrom bei den Kunden deutlich erhöht.

Bezugnehmend auf die Finanzierung des Konzepts erläutert Herr Schürmann, dass zur Zielerreichung voraussichtlich Investitionsmittel in Höhe von 100 Millionen Euro notwendig sein werden, die primär durch Fremdkapital zu decken seien. Die EWV GmbH habe bereits einige Umschichtungen innerhalb ihres Eigenkapitals zugunsten erneuerbarer Energien getätigt.

Herr Schürmann unterstreicht, dass die Umstellung nicht durch den Handel mit Plagiaten, sondern durch Investitionen in regionale Projekte realisiert werde, was zusätzlich dazu führe, dass Arbeitsplätze und finanzielle Mittel in der Region blieben.

Abschließend legt Herr Schürmann die Planungen der EWV GmbH zur Erhöhung der Stromproduktion durch Photovoltaik- und Windenergieanlagen in der Region sowie zur Erhöhung klimaneutraler Wärmeproduktion dar.

 

Nachdem Herr SRTM Dr. Griese sich für die Präsentation bedankt hat, übergibt er das Wort an Frau SRTM Nacken.

 

Frau SRTM Nacken bedankt sich für den Vortrag und teilt mit, dass die verspätete Einreichung des Konzepts zur Umstellung der Stromgewinnung seitens der EWV GmbH nach den einleitenden Ausführungen von Herrn Schürmann nun nachvollziehbarer sei. Sie zeigt sich erfreut darüber, dass die EWV GmbH eine vollständige Umstellung der Stromgewinnung auf erneuerbare Energien bis 2030 anstrebe und für das Thema Energiewende eine eigene Abteilung eingerichtet habe. Sie erkundigt sich, warum bei der gegenüberstellenden Darstellung der Stromzusammensetzung in den Jahren 2023 und 2030 im Bereich der privaten PV-Anlagen sowie der PV-Anlagen der EWV GmbH mit einer konstanten Gewinnungsmenge kalkuliert werde. Ferner äußert Frau SRTM Nacken die Frage, ob es sich bei den geplanten Windenergieanlagen um regionale Projekte handele.

 

Bezugnehmend auf die erste Frage erläutert Herr Schürmann, dass die Entwicklung der gewonnenen Strommenge durch PV-Anlagen von Privatpersonen sowie der eigenen Anlagen schwer kalkulierbar sei und daher mit einer konstanten Menge angegeben werde.

Bezüglich der zweiten Frage verweist Herr Schürmann darauf, dass die EWV GmbH eine regionale Strategie verfolge, woraus folge, dass regionale Projekte gefördert werden und getätigte Investitionen vollumfänglich in der Region blieben.

 

Anschließend erkundigt sich Herr SRTM Dr. Griese, ob es bei der in der Präsentation angegebenen Gesamtanzahl von 32 Windenergieanlagen möglich sei, mehr als die ca. 217 Millionen KWh pro Jahr zu produzieren, da die einzelne Windkraftanlage durch den Fortschritt der Technik mittlerweile mehr Strom produzieren könne.

 

Herr Schürmann bestätigt, dass moderne Windenergieanlagen deutlich mehr Strom produzieren können, sodass häufig weniger Anlagen benötigt werden, als es in den Planungen ursprünglich vorgesehen war. Ferner hebt er hervor, dass die EWV GmbH bei der Realisierung ihrer Projekte stets die Akzeptanz der Bürger sowie der Kommunalpolitik anstrebe, was häufig zu Änderungen in Bezug auf die Höhe, die Leistung sowie den Standort der Anlagen im Rahmen des Genehmigungsverfahrens führe.

 

Herr SRTM Dr. Griese bedankt sich für den Vortrag sowie die Beantwortung der Fragen und wünscht der EWV GmbH viel Erfolg bei der Realisierung des vorgestellten Konzepts.

 

Der Ausschuss für Umwelt, Klima und Mobilität nahm die Mitteilungsvorlage zur Kenntnis.