28.11.2018 - 14 Anfragen und Mitteilungen

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Herr Borning stellte an Frau Dr. Mika-Helfmeier die Anfrage zum Sachstand in der Kulturförderung. Daraufhin führte Frau Dr. Mika-Helfmeier aus, dass in 2018 fünf Beratungen zur Antragstellung der LVR-Förderung für Kultureinrichtungen stattgefunden haben. Durch den Kulturbeirat wurden alle Anträge gesichtet und ein internes Ranking erstellt. Mit diesem Ranking empfiehlt der Kulturbeirat die Förderanträge als förderfähig. Es ist für den LVR allerdings nicht maßgeblich. Zudem sicherte Frau Dr. Mika-Helfmeier zu, der Niederschrift eine Übersicht der gestellten Anträge zur Vergung zu stellen. Die Verwaltung kommt dieser Zusicherung wie folgt nach:

 

Priorität 1: „Kepler-452b“ (Karin Hochstatter und Nicola Schrudde), Ausstellungsprojekt in Herzogenrath: beantragte Fördersumme 1.600 €

 

An Passanten, Reisende sowie Kunst- und Kulturinteressierte jeden Alters gerichtet, planen die in Köln lebende Bildhauerin und Medienkünstlerin Karin Hochstatter und die in Düsseldorf lebende Bildhauerin Nicola Schrudde ein gemeinsames Ausstellungsprojekt über Mensch und Raum im Kosmos. Diese konzipieren sie speziell und passgenau für die Räumlichkeiten des Kunsthauses „Bahnhof Eurode“ am Herzogenrather Bahnhof in Trägerschaft des Forums Kunst und Kultur in der Euregio. Das stellare Raumkonzept, das sie mit aufeinander aufbauenden und einander ergänzenden Arbeiten entwickeln, soll vier bis sechs Videoprojektionen in Kombination mit raumgreifenden Skulpturen enthalten. Vorträge, Diskussionen und Künstlergespräche sollen die Ausstellung, die für Frühjahr 2019 geplant ist, begleiten. Ziel ist, an einem belebten Bahnhof als Ausgangspunkt den Diskurs über menschliche Vorstellungswelten/ästhetische Konzepte anzuregen. Die Gesamtkosten des Projekts sind mit 3.600 Euro veranschlagt, eine LVR-Förderung in Höhe von 1.600 Euro ist beantragt.

 

Priorität 2: Förderverein Rott „Saal Hütten“ e.V., Maßnahmen am Saal Hütten:

beantragte Fördersumme 37.000 €

 

Nachdem der bis dahin private Betreiber den Saal Hütten 2009 dem eigens für dessen Erhalt gegründeten Förderverein zur Nutzung abgetreten hatte, stand dieser 2018 zum Verkauf. Der Förderverein beschloss den Kauf des Saales, der benachbart zu u.a. Kirche, Pfarrhaus und -garten, Dorfplatz und -laden zu einem historisch gewachsenen Ensemble im Zentrum des Dorfes gehört und r das gesellschaftliche Leben dort unverzichtbar ist. Für 2019 stehen Investitionskosten in Gesamthöhe von 131.500 Euro an, um den Eingang und die Toiletten barrierefrei zu gestalten, den Fußboden in Teilbereichen zu erneuern, einen Plattformlift für Elektrorollstühle einzubauen, den Dachstuhl instandzusetzen und notwendige Sanierungen im Keller und Saal vorzunehmen. Alle genannten Maßnahmen haben zum Ziel, den Saal für die fortlaufende Nutzung durch Vereine, Gruppen und für kulturelle Veranstaltungen zu erhalten und noch mehr Adressaten adäquat zugänglich zu machen. Hierfür hat der Verein eine LVR-Förderung in Höhe von 37.000 Euro beantragt. Eine schriftliche Zusage über eine Summe in Höhe von 100.000 Euro von der NRW-Stiftung für dasselbe Projekt liegt als Drittmittelbescheid bereits schriftlich vor.

 

Priorität 3: FH Aachen (Prof. Dr. Anke Fissabre und Dr. Bettina Frindt), Ausstellung Bauhaus im Westen/Aachener Kunstgewerbeschule:  beantragte Fördersumme 50.600 €

 

2019 jährt sich die Gründung des Bauhauses in Weimar zum 100. Mal. Im Rahmen dieses Jubiläums und passend zu den LVR-Veranstaltungen „Bauhaus 100 im Westen“ plant die FH Aachen eine Wanderausstellung, die sich erstmalig auf  zahlreiche Originalquellen und Archivdokumente der Aachener Kunstgewerbeschule bezieht und diese in den Mittelpunkt rückt. Unter Leitung von Rudolf Schwarz brachte sie zwischen 1927 und 1934 insbesondere auf dem Gebiet der sakralen Kunst und Architektur herausragende Werke hervor, was die an verschiedenen Orten in der Städteregion zu zeigende Schau sichtbar machen will. Das Thema wurde bisher weder wissenschaftlich bearbeitet noch im größeren Rahmen der Öffentlichkeit präsentiert, will aber „neue Wege zu weiteren attraktiven Kunststätten der Stadt“ erschließen, also einen Mehrwert bieten. In der Kalkulation mit Gesamtkosten von 55.600 Euro enthalten sind neben Organisation und Layout sowie Sachmitteln auch PR, Internetauftritt und ein Katalog. Beantragt ist eine LVR-Förderung in Höhe von 50.600 Euro.

 

Priorität 4: Exploregio.net, Vermittlungskonzept „Entdecke! Begreife! Gestalte!“:

beantragte Fördersumme 21.000 €

 

Exploregio.net ist ein grenzüberschreitendes Netzwerk für außerschulische Lernorte mit den Schwerpunkten Natur, Kultur und Technik. Der gestellterderantrag bezieht sich auf den Aufbau eines neuen mobilen und niedrigschwelligen Vermittlungsangebots, das Interesse an Kultur wecken soll. Zielgruppe  sind Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 16 Jahren, die Objekte sollen haptisch erfahrbar, also „zum Anfassen“ sein. Die Maßnahme zielt auf die Erstellung zweier Konzepte ab: ein Vermittlungskonzept für ein multifunktionales Experimentiermobil und eines für einen entleihbaren Kunstkoffer. Bei dieser Maßnahme ist zunächst die Erstellung des Konzepts unter Einbeziehung verschiedener Partner zentral. Folgekosten (Material) sind nur geschätzt und machen den geringsten Teil der kalkulierten Kosten in Höhe von 22.000 Euro aus. Inhaltliche Ausarbeitung und Koordination sind mit 16.000 Euro angesetzt, was auf Nachfrage des LVR Exploregio.net damit begründete, dass „die Konzeption der aufwendigste Teil“ sei. Der Eigenanteil läge bei 1.000 Euro, weitere Drittmittel wurden nicht akquiriert, weil Geldgeber häufig gezielt eine Einrichtung unterstützen und die Akquise für „ein so großes Projekt, zu dem viele unterschiedliche Teilpartner gehören“ schwierig sei.

 

Priorität 5: Förderverein Haus des Grenzlandkarnevals e.V., Substanzerhaltung des Gebäudes  Geschäftsstelle/Archiv: beantragte Fördersumme 28.000 € Antrag zuckgezogen

 

Das Haus des Grenzlandkarnevals ist eine länderübergreifende Kultureinrichtung und umfasst die Geschäftsstelle, Schulungs- und Fortbildungsstätte des Verbands der Karnevalsvereine Aachener Grenzlandkreise (VKAG) mit rund 160 Mitgliedsvereinen. Ebenfalls in dem Haus an der Balbinastra. 3 in Würselen-Morsbach untergebracht ist das Karnevals-Archiv und Dokumentationszentrum des Aachener Grenzlands (KADAG). Den Wert der Deponate beziffert der Kuratoriumsvorsitzende Reiner Spiertz auf Nachfrage mit 300.000 Euro. Auf Grundlage eines Kostenvoranschlags vonseiten der Stadt Würselen aus der zweiten Jahreshälfte 2017, der zufolge der Schutz des Hauses gegen eindringendes Wasser, das auch die Archivalien gefährdet, eine Investition von insgesamt 32.000 Euro nötig macht, beantragte der Verein eine LVR-Förderung in Höhe von 28.000 Euro. Der LVR bemängelte, die beantragte Fördersumme müsse „in Relation zu den Gesamtkosten in einem angemessenen Verltnis“ stehen. Auch standen sich entgegen, dass das Förderverfahren sich auf im Jahr 2019 zu tätigende Investitionen bezieht, die Projektlaufzeit jedoch für 2018 anberaumt war. Nach ausführlichen Gesprächen hat Herr Spiertz am 13. August 2018 offiziell per E-Mail mitgeteilt, dass der Förderverein den Förderantrag beim LVR zuckzieht.

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